Beste Sci-Fi-Filme Bonus

CineCouch

30 wundervolle Titel haben es nur zu Recht in unsere Liste der besten Science Fiction-Filme geschafft, wurden gefeiert, geehrt und mit Lob überhäuft. Zwangsläufig blieben einige andere Filme schmachvoll auf der Strecke, von denen einige wenige persönliche Lieblinge hier Erwähnung finden sollen.

Another-Earth

Jan fehlt:

ANOTHER EARTH (IMDb/Letterboxd)
(USA 2011, Regie: Mike Cahill)

Man kann sich sicher darüber streiten, ob ANOTHER EARTH wirklich in eine Top-Liste der besten Science-Fiction-Filme aller Zeiten gehört. Ganz ehrlich, da bin ich mir nicht einmal so sicher. Da aber im Nachrücken noch alle meine „fehlenden“ Titel in die Liste gerutscht sind, stehe ich nun vor der Aufgabe, mir noch eine Perle herauszupicken, von der ich anfangs selbst nicht ganz überzeugt war.
Dabei ist die Regiearbeit von Mike Cahill durchaus eine Würdigung wert. Gemeinsam mit Hauptdarstellerin Brit Marling schrieb er das Drehbuch zu einer schicksalhaft erzählten Geschichte. Eines Tages wird ein Planet entdeckt, der unserer Erde bis aufs Haar zu gleichen scheint. Einige glückliche Menschen werden ausgelost, die titelgebende „andere Erde“ zu besuchen. Da stellt sich natürlich nicht nur für den Zuschauer die Frage, ob denn Erde II wirklich identisch mit unserer Welt ist, sondern auch für Protagonisin Rhoda.
Als kleine Independent-Produktion fehlt es ANOTHER EARTH zwar an den Genre-typischen Schauwerten und Effekten, dafür punktet der Film vielmehr durch seine allegorische Handlung und seine Prägnanz in seinen Bildern. Ein Sci-Fi-Film der etwas anderen Art.

Dark City

Niels fehlen:

DARK CITY (IMDb/Letterboxd)
(USA 1999, Regie: Alex Proyas)

1999 war das Jahr von MATRIX, weshalb eben nicht nur EXISTENZ sondern auch DARK CITY nicht der Sprung auf den Schirm der Masse gelang. Dabei bietet das dystopische und toll bebilderte Science Fiction-Drama eine originelle Geschichte, eine wunderbar düstere 40er-Jahre-Film-Noir-Atmosphäre und mit Kiefer Sutherland, William Hurt und Jennifer Connelly einen starken Cast. Zur Geschichte will ich gar nicht viele Worte verlieren: Es reicht zu wissen, dass John Murdoch (Rufus Sewell) ohne Erinnerung in einer Stadt ohne Sonnenlicht erwacht. Er erfährt, dass man ihn für einen Frauenmörder hält und er sich vor etwas oder jemandem auf der Flucht befindet. Was folgt, ist nicht nur die Suche nach der eigenen Identität, auch das Rätsel um die zunehmend mysteriöse Stadt soll aufgeklärt werden.
Das damalige Problem von DARK CITY könnte einerseits  die ruhige und philosophische Geschichte gewesen sein, die mit dem Action-Feuerwerk der Wachowskis nicht mithalten konnte, andererseits das kontroverse Ende. Außerdem wurden von THE CROW-Regisseur Proyas einige Änderungen verlangt wie ein Voice-Over-Kommentar, der ja schon Jahre zuvor BLADE RUNNER alles andere als einen Gefallen getan hat.
Angeblich soll der deutlich längere und in Deutschland nicht veröffentlichte Director’s Cut einige Mängel des Films beheben und ihm noch mehr Tiefe verleihen. Ich bin jedenfalls gerade wieder ein bißchen angefixt und habe mir das Ding bestellt.

SERENITY (IMDb/Letterboxd)
(dt. „Serenity – Flucht in neue Welten“ USA 2005, Regie: Joss Whedon)

clockwork orange

Michi fehlen:

A CLOCKWORK ORANGE (IMDb/Letterboxd)
(dt. „Uhrwerk Orange“, USA 1971, Regie: Stanley Kubrik)

Dass A CLOCKWORK ORANGE eins von Kubriks großen Meisterwerken und Geniestreichen ist, darin waren wir uns alle einig. Ob er aber ein richtiger Science Fiction-Film ist, darauf konnten wir us nicht eindeutig einigen, weshalb er es nicht in unsere Liste geschafft hat. Wäre er doch drin gelandet, hätte er unserem Gewinner BLADE RUNNER sicherlich Konkurrenz gemacht, denn A CLOCKWORK ORANGE ist einer der faszinierendsten und ungewöhnlichsten Filme über den menschlichen Geist.
Es geht um Alex DeLarge, Anführer einer Gang im zukünftigen England, der aufgrund seiner Gewalttaten ins Gefängnis kommt. Dort wird er einer neuen, bahnbrechenden Behandlung unterzogen, durch die er nicht mehr Gewalttätig sein kann. Mehr oder weniger geheilt wird er in die Freiheit entlassen und seinem Schicksal übergeben.
Selbst wenn man Buchvorlage und Film nicht kennt, hat man schon von Alex gehört oder mal ein Bild von ihm in der Milchbar gesehen. Trotzdem finde ich, dass man den Film mal erlebt haben sollte, damit man danach mit einem Glas Milch in der Hand und Ludwig van Beethoven über den Menschen philosophieren kann.

CONTACT (IMDb/Letterboxd)
(USA 1997, Regie: Robert Zemeckis)

A SCANNER DARKLY (IMDb/Letterboxd)
(dt. „A Scanner Darkly – Der dunkle Schirm“ USA 2006, Regie: Richard Linklater)

perfect-sense_i02

Daniel fehlen:

PERFECT SENSE (IMDb/Letterboxd)
(UK 2011, Regie: David Mackenzie)

So atemberaubend die phantastischen Reisen der Traumfabrik Hollywood manchmal auch sein mögen, der Blick über den Tellerrand kann einem die Tür zu unschätzbaren Perlen eröffnen. Und nachdem ich mit THE QUIET EARTH bereits einen neuseeländischen Genre-Ableger ins Rennen brachte, bekommen nun auch die britischen Gefilde nochmals die Chance, ihren Wert für das Genre zu verdeutlichen.
In Zeiten der Krise ist sich jeder selbst der Nächste. Das ist zumindest die Einstellung, welche die Epidemieforscherin Susan (Eva Green) und der Koch Michael (Ewan McGregor) teilen. Allzu oft mussten beide in ihrem Leben feststellen, dass Gefühle meist mit Verletzungen einhergehen. Als jedoch eine unkontrollierbare Seuche ausbricht, in Folge derer die Menschen nach wahllosen Emotionsschüben mit der Zeit all ihrer Sinne beraubt werden, brechen die beiden aus ihrem Schneckenhaus aus und setzen der Apokalypse ein kräftiges Pfund Liebe entgegen.
Ich muss zugeben. Das klingt auf den ersten Anschein nach gefühlstriefender 0815-Apokalypse. Ich kann euch aber beruhigen: Dem ist nicht so. David Mackenzies eindrucksvolle Bildsprache, gepaart mit seiner ruhigen Linie, hebelt vielmehr jegliche Form der Oberflächlichkeit aus, ohne dabei ins Kitschige abzudriften, und zeigt wie lebensnotwendig zwischenmenschliche Beziehungen sein können. Ein äußerst bejahendes Stück Genre-Kost – und das innerhalb der Apokylapse. PERFECT SENSE schaffte es mehr als viele andere seiner Geschwister, einen Gedanken in mir auszulösen, der mich noch Tage danach verfolgte: Was wäre, wenn…

MONSTERS (IMDb/Letterboxd)
(UK 2010, Regie: Gareth Edwards)

SOLYARIS (IMDb/Letterboxd)
(dt. „Solaris“, Soviet Union 1972, Regie: Andrei Tarkovsky)

EquilibriumPaul fehlen:

EQUILIBRIUM (IMDb/Letterboxd)
(USA 2002, Regie: Kurt Wimmer)

Ich hatte hart dafür gekämpft, dass EQUILIBRIUM in die Top-Liste kommt. Leider waren meine Mühen vergebens und somit muss ich damit zufrieden sein, hier etwas darüber zum Besten zu geben. Ist aber auch nicht so schlimm. Allerdings handelt es sich bei diesem Action-Sci-Fi-Streifen um wirklich sehenswerte 107 Minuten, die hinter all der choreografierten Kampfinszenierung (in EQUILIBRIUM setzt man sich mit einer Mischung aus asiatischer Kampfkunst und Schusswaffengewalt zur Wehr) auch durchaus zum Nachdenken anregen. Das große Vorbild des Romans 1984 ist dabei unübersehbar. Die Emotionen der Menschen wurden von der Regierung verboten und medikamentös eingedämmt, da diese der Grund für die ganzen Kriege seien, die die Menschheit seit Jahrhunderten heimsuchten. Jeder Mensch steht nun also unter vollster Staatskontrolle. Natürlich gibt es auch hier, wie überall, eine Untergrundbewegung, welche sich ihre Emotionen nicht verbieten lassen will. Also braucht die Regierung eine Spezialeinheit, welche sich um diese Rebellen kümmert. Und an dieser Stelle kommt unser lieber Christian Bale ins Spiel, welcher der Beste der Besten dieser Spezialeinheit ist (an dieser Stelle verweise ich gerne auf den ersten Einsatz von Bale, welcher mehr als grandios „inszeniert“ wurde). Doch dann plötzlich bemerkt John Preston, welcher eben von Bale verkörpert wird, dass die Welt ohne Emotionen unter dieser Kontrolle vielleicht doch nicht so funktioniert. Das klingt vielleicht inzwischen ein wenig abgedroschen, birgt allerdings in diesem Fall Potenzial für eine Menge emotionaler Wendungen (welche zum Glück nicht verboten werden), Spannung und Action.

THE FIFTH ELEMENT (IMDb/Letterboxd)
(dt. „Das Fünfte Element“, USA 1997, Regie: Luc Besson)

PACIFIC RIM (IMDb/Letterboxd)
(USA 2013, Regie: Guillermo del Toro)