Media Monday #144

Montage haben bekanntlich einen ziemlich schlechten Ruf. Zu Unrecht? Denn immerhin erscheint an diesem Tag ja in schöner Regelmäßigkeit die Blog-Befragung von Wulfs Medienjournal! In dieser Woche schreibt sich Niels seinen Frust von der Seele. Und, so viel vorweg, da gibt es diverse Anlässe… Viel Spaß beim Lesen und Diskutieren in den Kommentaren!

1. Das Charisma von Fischen ist ziemlich begrenzt. Darum werden sie keine Schauspieler. Außer Wanda.

2. Robert de Niro spielt auch in mehr Filmen mit, als gut für sie/ihn wäre, denn wer sein Talent zu sehr verschleudert, wird nicht mehr als positive Attraktion wahrgenommen. Und gerade als Legende kann man sein Denkmal durch häufige Auftritte in mäßigen Filmen sehr schmälern. Wahre Stars sollten sich ein wenig rar machen. Früher war alles besser – gilt auch für de Niro.

3. Das schwächste Regiedebüt der letzten Zeit ist nicht DON JON von Joseph Gordon-Levitt; es ist aber das einzige, das mir gerade einfällt. Und herausragend war der Film zumindest nicht, wenn auch mit ordentlichen Ansätzen.

4. Herta Müller hat wirklich einen Schreibstil zum Abgewöhnen, denn dieses pseudo-intellektuelle Aneinanderreihen von schlechten Metaphern geht mir schlicht auf den Sack. Wer etwas zu sagen hat, darf dies auch gerne in halbwegs verständlichen Sätzen verpacken. Wenn in HERZTIER „Gras im Kopf“ steht, das durch Reden gemäht wird, kann man die bildliche Wortwahl als Schutz vor Zensur in der rumänischen Diktatur deuten. Man muss sich aber auch mal fragen, was im Kopf einer Autorin vorgeht, die sich in Interviews verschroben gibt und als wortsüchtig bezeichnet, unzählige Wörter aus Zeitschriften ausschneidet, im Haus verteilt und irgendwann neu zusammenpappt.

5. Die ödeste Serie der vergangenen Zeit ist THE BIG BANG THEORY. Da Nerds ja auf einmal kultig sind und Sit-Coms eh immer ziehen, wurde da etwas zusammengeschustert, das auf mich völlig realitätsfern, plump und einfallslos wirkt. Es gibt so viele bessere Beispiele für gelungenes Zitieren der Popkultur.

6. Die nervigste Horrorfilm-Zutat ist schwierig zu bennen, da das Horrorgenre leider auf viel zu viel Altbekanntes setzt. Die gesamte Dämonen/Geister-Soße nervt seit geraumer Zeit, aber die meisten Teeny-Slasher sind ja auch irgendwo nicht besser. Und ob nun das Aufteilen einer Gruppe, eine sich von Geisterhand öffnende Tür oder die Bestrafung von Sex und Drogen schlimmer sind, will ich mal nicht beurteilen. Ich hoffe zukünftig auf frische Ideen und Originalität.

7. Zuletzt begeistert hat mich die/der SchauspielerIn Scott Adkins in verschiedenen MARCHialArts-Filmen, weil er irgendwie cool wirkt. Das klingt natürlich nicht besonders aussagekräftig, aber ich kann es nicht besser erklären: Der Mann ist kein begnadeter Schauspieler, fällt aber irgendwie in seinen Action-Rollen trotzdem positiv auf und verbindet einen gewissen Charme mit großartigen Stunts. Ich sehe da einen potentiellen neuen Action-Star, der die großen Fußstapfen der 80er-Ikonen ausfüllen könnte. Diesel, Statham und The Rock haben Arnie und Co. ja nicht gänzlich ersetzen können.