Top 30: Beste Komödien – Platz 10-1

CineCouch

So, bevor wir beginnen wollen, raten wir euch, macht ein Aufwärmetraining – denn euer Zwerchfell wird es brauchen! – Fertig? Gut, dann können wir beginnen. Und zwar mit den unserer hochqualifizierten Meinung nach 10 besten Komödien, die jemals auf den Leinwänden das Kinopublikum zu Tränen gerührt haben. Selbstverständlich zu Freudentränen! Also, Lachmuskel ein letztes Mal still halten und los geht’s!

The General

Platz 10 – THE GENERAL (IMDb/Letterboxd)
(dt. „Der General“, USA 1926, Regie: Clyde Bruckman, Buster Keaton)

Ich habe die Ehre, die Runde der besten zehn Komödien aller Zeiten einzuläuten. Dafür haben wir gleich einen richtigen Klassiker des Genres ausgegraben und zünden damit kräftig die Kohlen für eine Achterbahnfahrt der meist positiven Gefühle!
Buster Keaton fand bereits Erwähnung in unserer Rangliste. Sein Meisterwerk haben wir uns zwar nicht ganz für den Schluss, aber doch für die ganz hohen Ränge aufgehoben. In THE GENERAL spielt Keaton den typisch melancholisch-verträumten Taugenichts, dessen Zug („The General“) mitsamt einer holden Schönheit entführt wird. Da ist es doch nur eine Frage der Ehre, dass sich der Mann auf den Weg zur Befreiung und Rückkehr der Entführten macht! Selbst wenn es dem Lokführer nur um seine einzige Liebe, die Lokomotive, geht.
Der Film sprüht nur so vor witzigen Gags, die typisch für den Stummfilm größtenteils auf Kosten von Dellen und Beulen des Protagonisten gehen. Hals- und Beinbruch mag man dem akrobatischen Keaton da gewünscht haben – wortwörtlich! Zog er sich bei einem der waghalsigen Stunts doch tatsächlich eine ernsthafte Rückenverletzung zu.
In dem frühen Stummfilmklassiker bekommt der Zuschauer so einiges geboten und das bewundernswerte an dem Film ist, dass er bis heute nichts an seiner Faszination einbüßen musste. Die Einfälle und Slapstick-Einlagen sind noch immer originell und so schnell sieht man sich an Keaton einfach nicht satt – wenn er doch nur lächeln würde. (Jan, sein Platz 2)

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DIE FEUERZANGENBOWLE

Platz 9 – DIE FEUERZANGEBOWLE (IMDb/Letterboxd)
(D 1944, Regie: Helmut Weiss)

Mittlerweile merke ich es auch, die Schulzeit war rückblickend doch viel schöner und entspannter, als man es damals wahrhaben wollte. Man meckert über das „frühe“ Aufstehen, den „langen“ Tag und die „vielen, vielen“ Hausaufgaben und wünscht sich nichts Sehnlicheres als endlich erwachsen zu werden. Doch dann packt einen das Erwachsenenleben am Schlafittchen und man wäre gerne wieder in der Grundschule…
So oder so ähnlich hat sich das auch Johannes Pfeiffer (Heinz Rühmann) gedacht und machte den Traum zur Wirklichkeit. Schnurrbart weg, Ranzen aufgesetzt und ab geht’s ins Gymnasium, obwohl man Dissertation und Doktortitel schon längst in der Tasche hatte. Denn Pfeiffer war nie auf der Schule und bekam ausschließlich Einzelunterricht. Den ganzen Spaß, der ihm von seinen Freunden berichtet wurde, wollte er nun einfach nachholen. Also werden dem Lehrer die Schuhe geklaut, Mädchen verbotenerweise ins Klassenzimmer geschummelt und nackte Brüste auf die Tafel gemalt, was kleine Jungs eben so machen.
DIE FEUERZANGENBOWLE ist einer der ganz großen komödiantischen Klassiker geworden und einige der genialen Sprüche und Situationen haben schon fast Kultstatus erlangt. Ich erinnere gern an „Die Dampfmaschin!“, oder „Pfeiffer mit drei ‚F‘. Eins vor und zwei hinterm Ei.“. Heinz Rühmann liefert seine Glanzrolle und bezaubert durchweg mit Witz, Charme und Intelligenz. Für viele ist eine Sichtung an Silvester oder in den weihnachtlichen Feiertagen (natürlich mit Feuerzangenbowle) nicht mehr wegzudenken. Einfach ganz großes Kino, auf das man sich immer wieder freut! (Michi, ihr Platz 10)

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Platz 8 – NIGHT ON EARTH (IMDb/Letterboxd)
(F/UK/D/USA/J 1991, Regie: Jim Jarmusch)

Jim Jarmusch darf man nie abschreiben – nicht einmal in Genre-Listen! Der Regisseur, der wie kein zweiter seine Linie über Jahrzehnte hinweg beibehält, ist ein Unikat im amerikanischen Filmgeschäft, das nur wenige Querdenker so blühen lässt. NIGHT ON EARTH ist unter den vielen Independent-Produktionen womöglich Jarmuschs Meisterstück.
Der Film erzählt episodisch fünf Geschichten von Taxifahrern in LA, New York, Paris, Rom und Helsinki und weist die typischen Merkmale des Regisseurs auf. Die Szenen wirken auf den ersten Blick belanglos, schwermütig und uninteressant, bis sie ihren eigenen Reiz entfachen – und ihren ganz eigenen Charme und Witz. Skurril werden die Geschichten durch das gezielte Aufeinanderprallen vollkommen unterschiedlicher Typen: Die junge Winona Ryder trifft auf eine erfolgreiche Casting-Agentin aus Hollywood. Roberto Benigni lässt einen Priester mal ganz tief in den schwummerigen Ecken Roms einatmen. Am Ende beweist Jarmusch gar feinsten skandinavischen Humor.
Eigentlich bekommt man in NIGHT ON EARTH nicht eine, sondern gleich fünf vollkommen unterschiedlich gefärbte Komödien geboten. Der Humor ist sicherlich nicht mit den Filmen hier in der näheren Nachbarschaft der Liste zu vergleichen. Die schwermütige Leichtigkeit eines Jim Jarmusch eben – kurios, skurril, einzigartig. (Jan, sein Platz 3)

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Platz 7 – MONTY PYTHON’S LIFE OF BRIAN (IMDb/Letterboxd)
(dt. „Das Leben des Brian“, USA 1979, Regie: Terry Jones)

Wenn man von einem Komödien-Klassiker reden möchte, dann kommt man nicht um LIFE OF BRIAN herum. „LIFE OF BRIAN stellt ganz offensichtlich die Krone der Monty Python Schöpfung dar. So viel Humor, Intelligenz und Sprüche, die man immer wieder bringen kann und über die dann jeder lachen möchte, hat man selten gesehen“, sagte bereits der Autor dieses Textes. Gerade eben. Laut vor sich hin. Aber er hat verdammt noch mal Recht! LIFE OF BRIAN ist einfach ein Komödien-Meilenstein. Die Geschichte von Brian, der zur gleichen Zeit wie Jesus geboren wird und der eine Parallelentwicklung durchläuft, ist einfach wunderbar. Den Autor dieses Textes würde es auch ungemein nerven, wenn einem eine Menschenmasse hinterherläuft und einen für den Messias hält. Es gibt keinen besseren Film, der die Absurdität der Religionen besser auf die Spitze treiben kann, ohne dabei verurteilend zu wirken. Ganz zu schweigen von der Dämlichkeit der Obrigkeit. Der Autor dieses Textes… Ach machen wir uns nichts vor, ich gebe mich zu erkennen. Ich bin der Autor dieses Textes. Ich würde nun am liebsten all meine Lieblingszitate und -szenen aus diesem Meisterwerk hier niederschreiben oder als YouTube-Link posten. Aber dafür würde zum Einen der Platz nicht reichen und zum Anderen ist so was ja immer doof. Wer LIFE OF BRIAN noch nicht gesehen hat, der sollte dies tunlichst nachholen. Ich kann mir nicht vorstellen, warum dieser Film jemandem nicht gefallen sollte. Schließlich hat dieser nebenbei noch das optimistischste Lied schlechthin geprägt. Aber ich kann euch da schlecht was vorschreiben. Im Gegensatz zu mir seid ihr ja alle individuell. (Paul, sein Platz 2)

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Platz 6 – SHAUN OF THE DEAD (IMDb/Letterboxd)
(UK 2004, Regie: Edgar Wright)

Edgar Wright ist bei uns ja schon ziemlich beliebt, also durfte natürlich auch sein Durchbruch SHAUN OF THE DEAD auf der Liste nicht fehlen. Was seine Parodie ausmacht ist der Charme, mit dem er seine Vorbilder zitiert. Horrorkomödien kann an sich jeder, aber Wright schafft es, dass man sich mit den Charakteren identifiziert, anstatt lediglich ihre gewaltsame Tode zu bejubeln.
Hauptfigur Shaun (Simon Pegg) wurde gerade frisch von seiner Freundin Liz verlassen, kommt im Job nicht voran und wird einfach nicht erwachsen: Am liebsten hängt er mit Kumpel Ed (Nick Frost) an der Playstation oder in ihrem Lieblingspub, dem Winchester. So zieht nicht nur sein Leben an ihm vorbei, sondern eines Tages auch die Zombieapokalypse, denn eigentlich verhalten sich die Menschen dort ja nicht lethargischer als sonst. Nach anfänglicher Belustigung beschließt das Duo, dass Shauns Mutter und seine Liz gerettet werden müssen und man sich anschließend im sichersten bekannten Ort verschanzen muss: Dem Winchester!
Dass auf dem Weg einige Zombiehorden im Weg sind, versteht sich von selbst, doch dazu gesellen sich unzählige teils subtile Anspielungen (Fulci’s Restaurant), der vielleicht beste Gebrauch eines Queen-Songs aller Zeiten und eine Liebe für das Genre des Zombiefilms, das seinesgleichen sucht. Von Gesellschaftskritik bis Gore, Filmzitaten bis hin zu einer originellen Geschichte: SHAUN OF THE DEAD ist die definitive Zombie-Hommage/Parodie bzw. RomZomKom (romantische Zombie-Komödie). (Niels, sein Platz 3)

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