Auch im April haben wir uns nicht lumpen lassen und durchstöberten die Weiten des Internets nach dem besten Futter für gierige Filmliebhaber: Das Versprechen auf noch mehr tolle Filme. Man könnte auch Trailer zu ihnen sagen. Da jeder da so seine eigene Meinung und Vorlieben hat und an eine Einigung ohne Blut- und Tränenvergießen kaum zu denken ist, sucht sich lieber jeder CineCouchler im Stillen seinen eigenen kleinen Trailer und präsentiert ihn nun hier. Von uns für euch, viel Spaß!
Michis Trailer: CYBER-SENIORS (IMDb)
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Ich habe mich eigentlich noch nie groß für Dokumentationen begeistern können. Ok, Tierdokus mal außen vor gelassen, da habe ich wirklich eine Schwäche für… Aber auf das gesamte Genre bezogen muss ich zugeben, dass ich wenig Ahnung davon habe und dies auch nicht wesentlich schlimm finde. Man kann ja auch nicht auf allen Gebieten eine Koryphäe sein 😉
Natürlich giebt es füre jede Regel mindestens eine Ausnahme und in meinem Fall ist dies der Film CYBER-SENIORS, auch wenn ich bisher nur der Trailer gesehen habe. Die Doku behandelt den gravierenden Generationsunterschied in Bezug auf den Umgang mit moderner Technologie und zeigt anhand eines kleinen Projektes, wie dieser überwunden werden kann. Teenager helfen den Senioren mit dem für uns selbstverständlich gewordenen, sagenumwobenen und kompliziertem Internet umzugehen. Klingt in der Beschreibung tierisch langweilig und vorhersehbar, aber die einzelnen Schicksale, Motivationen und letztendlich die Menschen, die der Film präsentiert, faszinieren und begeistern einen sofort. Der kleine Trailer hat mich schon nach ein paar Sekunden durch seine pure Ehrlichkeit und den Charme, den er versprüht, zum Lächeln gebracht und in mir ein wohliges Gefühl ausgelöst. Wenn ich schon nach ein paar Minuten und Sekunden für ein eigentlich ödes Thema begeistert werden kann, wird der gesamte Film bestimmt noch um einiges besser sein. Hoffentlich jedenfalls!
dt. Kinostart: Noch nicht bekannt gegeben.
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Jans Trailer: LUCY (IMDb)
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Ich bin bekanntermaßen kein großer Freund mehr von Superhelden, dafür aber bekennender Verehrer des französischen Kinos. Zu letzterem zählen neben den vielen herausragenden Dramen unseres Nachbarlandes eben auch jene Filme, die unter dem Namen Luc Besson präsentiert und produziert werden und hin und wieder auch unter seiner Regie entstehen.
Lucy (Scarlett Johansson) wird durch eine Operation eine Droge eingesetzt, die sie transportieren soll, doch gerät das unbekannte Mittel in ihren Blutkreislauf, woraufhin die Dame übernatürliche Kräfte entwickelt.
Der Plot ist zwar reichlich dröge, deshalb habe ich den Trailer allerdings auch nicht ausgewählt. Vielmehr versprechen die ersten Szenen Bessons Rückkehr zum Cinéma du Look, eine stilistische Bewegung der 90er Jahre, die er durch Filme wie NIKITA selbst geprägt hat. Im Grunde heißt diese wohlklingende Bezeichnung nichts weiter als style-over-substance. Aber was für ein Stil! Die Bilder sind nicht nur überladen von brillanten Farben, sondern eben auch von visuellen Effekten, die einem einfach mal den Mund offen stehen lassen. Visuell und konzeptionell sieht der Trailer grandios aus.
Und über die Darsteller muss man auch nur wenige Worte verraten, Scarlett dürfte einen Wettstreit mit Morgan Freeman über die best-klingendste Stimme führen und OLDEUBOI-Darsteller Choi Min-sik ist ebenfalls mit von der Partie. Gute Voraussetzungen für einen Film, der für die große Leinwand prädestiniert scheint.
dt. Kinostart: 4. September 2014
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Daniels Trailer: BOYHOOD (IMDb)
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Fans der gefühlvollen Töne aufgepasst: Richard Linklater ist wieder in der Stadt und hat etwas ganz Wundervolles dabei. Dass Linklater einen langen Atem im Bezug auf seine Regieprojekte besitzt, hat er sicherlich bereits mit seiner BEFORE-Trilogie und der exzellenten Zusammenarbeit mit Ethan Hawke sowie July Delpy unter Beweis gestellt. Alle neun Jahre trafen deren Rollen sich, um sich gegenseitig von ihren Leben, von Freude und Leid, Problemen und Leidenschaften zu erzählen. Geschichten, die nur das Leben schreiben kann – oder eben Richard Linklater. Doch was könnte wohl noch ambitionierter sein, als die Zeit für sich arbeiten zu lassen und erwachsene Schauspieler über Jahre hinweg zu begleiten? Richtig, einen kleinen Jungen von sechs Jahren bis hin zu seiner Volljährigkeit in allen Facetten seines Heranreifens einzufangen. Denn neben allerlei Querelen über Finanzierungen und dem komplexen Blick auf das höhere Ziel, droht doch immer wieder die Gefahr, dass der Protagonist nach etlichen Jahren einfach keine Lust mehr auf den ganzen Spaß hat.
Wie dem Trailer zu entnehmen ist, war dies nicht der Fall, und so begeistert uns Linklater wieder einmal mit einem gefühlsbetonten Lebensabschnitt über die Freuden der Kindheit und die Schwierigkeiten der Pubertät, sodass er völlig zurecht in Berlin mit dem silbernen Bären für die beste Regie ausgezeichnet wurde.
dt. Kinostart: 5. Juni 2014
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Niels‘ Trailer: WISH I WAS HERE (IMDb)
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Es ist an der Zeit, den vergangenen April zu loben. Andauernd habe ich Probleme, gute und gleichzeitig neue Trailer zu finden, doch nicht diesmal: Der Thriller THE DROP fiel zuerst ins Auge, die Komödien LET’S BE COPS und THE GRAND SEDUCTION sorgen im Trailer für Lacher. Zudem sprachen mich auch die ganzen Vorstellungen der Kollegen sehr an. Und dann erst der Teaser zu COHERENCE? Hammer!
Entschieden habe ich mich dann aber doch für WISH I WAS HERE. Zach Braff, bekannt aus SCRUBS, hat vor zehn Jahren mit GARDEN STATE ein beeindruckendes Regiedebüt abgeliefert. Nun folgt sein zweites Werk, über Kickstarter finanziert, das vom Tonfall her Fans des Erstlings gefallen müsste. Melancholie und Witz werden gekonnt gepaart und die Besetzung wartet mit einigen bekannten Gesichtern aus Braffs Umfeld auf: Donald Faison alias Turk ist dabei, genau wie Jim Parsons alias Sheldon Cooper. Die (vermeintlichen) Hauptrollen bekleiden Kate Hudson und Zach Braff selbst.
Der fast wortlose Trailer verrät wenig über die Handlung, zeigt dafür aber atmosphärische und fantasievolle Bilder und ist mit „Simple Song“ der Indie Rocker THE SHINS unterlegt – Wer GARDEN STATE kennt, entdeckt die Parallele. WISH I WAS HERE vertraut also bekannten Pfaden, ist laut Hollywood Reporter „a GARDEN STATE for grown-ups“ und somit trotz Risikoarmut genau das, was ich will.
dt. Kinostart: Noch nicht bekannt gegeben.
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Pauls Trailer: STEREO (IMDb)
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Deutscher Film meets FIGHT CLUB. So oder so ähnlich könnte man die Synopsis des neuen Machwerks aus der Feder von Maximilian Erlenwein beschreiben. Zumindest tu ich das nach Sichtung des Trailers, welcher im April nun endlich erschien. Das entsprechende Filmplakat geisterte ja bereits seit einiger Zeit durch die Kinolandschaft und reichte aus, mich anzufixen. Schließlich handelt es sich bei dem Bild um einen zweigeteilten Kopf, bestehend jeweils zur Hälfte aus Jürgen Vogel und Moritz Bleibtreu, die den Betrachter grimmig anschauen. Dieser Umstand lässt aufhorchen. Kommt man doch bei der Nennung deutscher Schauspieler selten um diese beiden Persönlichkeiten herum. Und nun sind sie vereint in einem Film. Wobei vereint hierbei tatsächlich wörtlich zu nehmen ist. Vogel scheint von Wahnvorstellungen heimgesucht und erschafft sich kurzerhand seinen eigenen Tyler Durden in Form von Bleibtreu, ist sich dieses Umstandes jedoch anscheinend voll bewusst. Dennoch dreht er nicht minder am Rad.
Was mich besonders aufschauen lässt, ist vor allem die Bildinszenierung und Dynamik des Trailers. Die schaffen es nämlich durchaus zu begeistern. Und das hat man nun ja nicht allzu häufig in diesen deutschen Landen. Lassen wir uns also vom Endprodukt überraschen.
dt. Kinostart: 15. Mai 2014