Media Monday #154

CineCouch Media Monday Jan

Es ist noch nicht einmal Mittag und das Zimmer ist aufgeheizt, wie man sich das nicht einmal an kältesten Wintertagen wünscht. Um sich ein bisschen abzulenken, gibt es auch am Pfingstmontag die Fragen aus dem Medienjournal. OK, hoffen wir, dass die Abkühlung versprechen!

1. Filme werden für das Kino gemacht – sagt man ja so schön. Doch dann gibt es da ja auch noch Fernsehfilme. Die zeichnen sich für mich zuvorderst dadurch aus, dass ich sie in aller Regel nicht gucke. Ab und zu schaue ich in die TATORT-Reihe rein, wobei das ganz klar von den Kommissaren abhängig ist. Ansonsten gibt es tatsächlich auch einige gute TV-Filme, die es auf Film-Festivals schaffen und damit sogar im Kino laufen und da sogar eine recht gute Figur machen.

2. Als Literatur kann man ja vieles bezeichnen. Für mich stellt sich gerade die Frage, worauf dieser Satz zielt. Literatur ist doch schlicht und ergreifend geschriebenes Wort, das zu Unterhaltungs- oder Informationszwecken unters Volk kommt. Ich jedenfalls bedaure, dass ich in aller Regel zu wenig Zeit mit dieser Kunstform verbringe und mit gerade einmal fünf gelesenen Büchern dieses Jahr auf einen Jahresrekord zuschreite.

3. Übermächtige Helden, die nicht sterben zu können scheinen im Kino ja immer noch beliebt zu sein, aber nicht mehr so verbreitet, wie noch die strahlenden Helden aus den Mantel&Degen-Filme der 40er und 50er Jahre. Dennoch die ganzen Superhelden, die zwar irgendwie verletzlich, aber eben doch klar unsterblich sind, haben ihren Reiz für mich schon seit längerem verloren .

4. Nicht, dass man den Namen des Kameramannes kennen müsste, aber gerade Benoît Debie ist mir im Gedächtnis geblieben ob der ungewöhnlichen Blickwinkel und des einzigartigen Looks, denn seine Kameraführung in den Filmen von Gaspar Noé sind entweder einfach schwindelerregende oder Drogen-Trip-mäßige Reisen durch ungewöhnliche Filmwelten. Wer IRREVERSIBLE gesehen hat, wird wissen, was ich meine. Das ist ungewöhnliches, einzigartiges und hartes Kino.

5. Animes habe ich früher als junger Bursche gerne im TV gesehen. Vor allem in Serienform haben mich die japanischen Adaptionen der Mangareihen (von denen ich auch in die ein oder andere reingelesen habe) fasziniert. Heute bin ich aber deutlich davon zurückgewichen. Neuerliche Versuche haben sich als zum Scheitern verurteilt entpuppt, zu offensichtlich, zu gezielt und zu kindisch sind die Geschichten im Großteil. In Filmform hingegen bin ich seit Klein auf Jünger der Disney-Schmiede – was unverändert anhält.

6. Mobile Games – sprich Apps – zu aktuellen Kinofilmen habe ich bis auf die OZ-Variante des Endlos-Runners Temple Run noch nie eines Blickes oder gar eines Kaufs gewürdigt.

7. Zuletzt gesehen habe ich THE BROKEN CIRCLE BREAKDOWN und das war ernüchternder als ich gedacht hätte , weil ich im Vorfeld (auch durch die Oscar-Nominierung) ein wirklich starkes, emotional tragendes Drama erwartet habe. Letztlich kann der Film diese Erwartungen für mich gar nicht erfüllen. Die achronologische Anordnung der Szenen, die nur selten assoziativ im Zusammenhang zu stehen scheinen, macht die Geschichte undurchsichtig, obwohl sie es doch gar nicht ist. Der Film hat einige starke Momente, doch offenbar hat man der Handlung nicht zugetraut, den Film zu tragen – nun der Schnitt kann es jedenfalls auch nicht.