Top 30: Beste Romanzen – Platz 30-21

CineCouch

In Anbetracht der langen Wartezeit auf die neue Rangliste, könnt ihr euch sicher sein: In die Romanzen-Top 30 haben wir viel Liebe und Herzblut investiert. Selten haben wir zuvor so sehr um unsere Lieblinge gekämpft und die Meinungen gehen teilweise doch weit auseinander. Wo Liebe ist, ist eben auch Hass. Und nun überlassen wir euch, was ihr von unseren Plätzen 30 bis 21 haltet.

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Platz 30 – NOTTING HILL (IMDb/Letterboxd)
(UK 1999, Regie: Roger Michell)

Wenn im verschlafenen Mainz doch nur eine dieser hübschen Frauen aus den Filmen vorbeischauen würde und an meiner Tür klingeln könnte. Vielleicht Emma Watson. Das wäre schon nicht verkehrt. Dann würden wir ein Date haben. Ich würde sie meinen Freunden vorstellen. Dann würden die Papparazzis kommen. Sie würde weglaufen. Aber am Ende, da würde sie schwanger in meinem Schoß liegen, während ich ein Buch lese. In etwa das passiert in NOTTING HILL in Notting Hill. Einer kleinen Stadt in England. Die weltweit bekannte Schauspielerin Anna Scott ist gerade für ihre Dreharbeiten im Lande und trifft dabei auf den unbedarften Buchverkäufer William Thaker. Verkörpert werden die beiden von Julia Roberts – ja richtig, die mit dem Lächeln – und Hugh Grant – ja richtig, der mit dem Lächeln. Machen wir uns nichts vor. Die Story ist dabei nicht sonderlich neu. Interessant ist in dieser Romanze allerdings, wie das Thema des Filmstars bis zu einem gewissen Grad selbstreflexiv aufgearbeitet wird. So spielt Julia Roberts nun einmal genau das, was sie ist: Einen Filmstar über den die Presse herfällt, wann immer sich eine Möglichkeit ergibt. Während der Filmlaufzeit werden die beiden mit Problemen konfrontiert, die ein Mensch der Öffentlichkeit zu tragen hat. Natürlich wird diese Situation gegen Ende hin idealisiert aufgelöst. Aber hey, wen schert das schon? Denn im Ernst, wer hat nicht auch schon mal an eine Zukunft mit einem Filmstar gedacht? Auch filmisch ist NOTTING HILL nicht von schlechten Eltern. Beispielhaft möchte ich eine Plansequenz erwähnen, in der Hugh Grant eine Straße entlang läuft, während ein ganzes Jahr, samt Jahreszeiten vergeht. Wunderschön. (Paul, sein Platz 21. Höchste Platzierung: Jan, Platz 14)

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@ Croco Film

Platz 29 – DIRTY DANCING (IMDb/Letterboxd)
(USA 1987, Regie: Emile Ardolino)

„No one puts Baby in a corner“. Wer kennt diesen Satz nicht? Und warum, verdammt noch mal rückt dann die Mutter aller Tanzfilme an den fast äußersten Rand unserer Top 30 der besten Liebesfilme. Denn in DIRTY DANCING wird nicht nur (für die damalige Zeit) wild getanzt. Nein, die Protagonistin Baby (Jennifer Grey) erlebt mit Tanzlehrer Johnny (Patrick Swayze) die Zeit ihres Lebens und wird endlich erwachsen.
In meiner Erinnerung hat mich meine Mutter damals gezwungen, den Film mit ihr zu gucken, mittlerweile ist diese Sage mit dem glücklichen Ende gesegnet, dass ich DIRTY DANCING zu meinen absoluten Lieblings-Romanzen zähle. Onehitwonder Jennifer Grey ist womöglich zu sehr Baby, dass sie nie aus dieser Rolle herauskam, Swayze ist unvergessen als rüpelhafter Tänzer, dem der letzte Tanz der Saison gehört, wem auch sonst?
Warum der Film hier auf jeden Fall hingehört, dürfte klar sein: Jeder kennt ihn und selbst wenn man den Film nicht gesehen hat, kennt man die letzte Tanzchoreographie. DIRTY DANCING hat für die Tanzschulen zu seiner Zeit eine vergleichbare Auswirkung, wie JAWS auf Badegäste an karibischen Stränden: Nur umgekehrt: Die Leute rannten die Buden ein, um so zu tanzen wie Baby und Jonny es ihnen vormachten. Ein Klassiker. (Jan, sein Platz 7)

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Platz 28 – WHAT WOMEN WANT (IMDb/Letterboxd)
(dt. „Was Frauen wollen“, USA 2000, Regie: Nancy Meyers)

Hier haben wir einen Film mit Mel Gibson in seiner Paraderolle als manipulierender, selbstgefälliger Macho Nick Marshall. Außerdem ist er beruflich sehr erfolgreich – kann er also eine Frau nicht mit seinem Aussehen und gespieltem Charme rumkriegen, klappt es meist mit Geld, oder dem, was man sich damit alles kaufen kann. Kein Wunder also, dass er jede Nacht eine neue Puppe in seinem Bett hat, er hat ja all das, was Frauen wollen!
Oder so ähnlich… Dass es eigentlich ganz anders geht, lernt Nick nachdem er von einem Blitz getroffen wurde und plötzlich die Gedanken der Frauen hören kann. Mit diesem Talent ausgestattet, taucht er bald mehr und mehr in die Welt der Frauen ein und lernt Dinge, die er eigentlich nie wissen wollte.
WHAT WOMEN WANT ist eine tolle romantische Komödie mit einer spannenden Prämisse, die wirklich in allen Facetten ausgespielt wird. Der Film nimmt sich zu keiner Sekunde ernst und schmeißt nur so mit Geschlechterklischees um sich und fabriziert daraus immer wieder erfrischende Gags. Wirklich romantisch mag der Film zwar nicht sein, da vor allen Dingen die chauvinistische Hauptfigur anfangs dominiert. Doch wird letztendlich versucht zu zeigen, worauf es in der Beziehung zwischen Mann und Frau ankommt und wie man mit den ganzen Unterschieden und Schwierigkeiten umgehen muss. Dazu ist WHAT WOMAN WANT ein interessantes Abbild seiner Zeit, das man mal gesehen haben sollte. (Michi, ihr Platz 21. Höchste Platzierung: Jan, Platz 16)

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Platz 27 – LE FABULEUX DESTIN D’AMÉLIE POULAIN (IMDb/Letterboxd)
(dt. „Die fabelhafte Welt der Amélie“, F 2001, Regie: Jean-Pierre Jeunet)

Endlich habt ihr es geschafft. Nach langer Wartezeit sind wir in der Top 3 angelangt. Es kann nur…Halt. Moment. Irgendwas stimmt hier nicht. Also entweder die Platzierung stimmt nicht, oder aber…kann das sein? Aber, aber, das könnt ihr mir doch nicht antun!
Tatsächlich, kaum dass ich das erste Mal in unsere kleine aber feine Liste eingreifen darf, schon muss ich den kompletten Rest um mich herum maßregeln: Platz 27? Das Glanzstück Jean-Pierre Jeunets Schaffenszeit hat wahrlich Besseres als das verdient. Dabei handelt es sich doch um ein modernes Filmmärchen erster Güte, bei dem es einem allein schon schwer fällt, sich nicht in Audrey Tautou zu verlieben. Aber auch als Amélie, die leichtgläubige Kellnerin von nebenan, die gerne andere Menschen verkuppelt, auch wenn es an ihrem eigenen Liebesleben ein wenig hapert, überzeugt sie ganz hervorragend. Sie nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise, auf der sie uns mit schrulligen Menschen und ihren noch schrulligeren Hobbies vertraut macht und uns ein surreal angehauchtes Paris zeigt, das vor Detailverliebtheit und Einfallsreichtum an jeder Straßenecke nur so sprießt. Mit seinem poetischen Erzählduktus und seiner oftmals rasanten Schnittfrequenz, die gerne mal an Videoclips erinnert, geleitet der Film den Zuschauer dabei von Tagtraum zu Tagtraum und zeigt ihm wie schrecklich und fabelhaft das Leben sein kann. Das ist auf die Leinwand gebannte Poesie! Meine Meinung. Just sayin‘.
Und gerne ins Kino geht Amélie auch noch! Nun ja, wenn auch nur um die restlichen Besucher zu beobachten, aber sei’s drum! (Daniel, sein Platz 2. 2!)

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Platz 26 – CRAZY, STUPID, LOVE. (IMDb/Letterboxd)
(USA 2011, Regie: Glenn Ficarra, John Requa)

Ich gebe zu, ich habe den Film damals mit meinen Freundinnen eigentlich nur geguckt, weil im Trailer Ryan Gosling zu sehen war. Und dann war auch noch so viel von ihm zu sehen! Außerdem sah das alles ganz spaßig aus und Emma Stone kann ich auch nicht widerstehen. Also ab ins Kino, Popcornschüssel in die Hand und mal schauen wie’s wird.
CRAZY, STUPID, LOVE. entpuppte sich als eine unfassbar gut unterhaltende Komödie, die mit all ihren verspielten Charakteren, die verschiedenen Formen von Beziehungen durchspielt. Letztendlich wird zu erfassen versucht, was Liebe zueinander denn eigentlich ist, bezogen auf Familie, Partner und Freunde. Es geht um die erste, frische oder auch erneuerte Liebe, wobei auch der Altersaspekt immer eine interessante Rolle spielt. Klar, das ist nichts unbedingt Neues und wirklich tiefgründig, so wie sich das hier vielleicht anhören mag, ist der Film auch nicht. Aber mit seiner charmanten Mischung aus Witz, Romantik, einer etwas schrägen Geschichte und der interessanten Charakterkonstellation macht der Film einfach alles richtig. Die Schauspieler sind außerdem verdammt gut und scheinen perfekt für den Film gecastet zu sein.
Trotz Mehrfachsichtung habe ich immer noch sehr viel Spaß mit dem Film und begeistere mich jedes Mal aufs Neue für ihn. Schöne, tragische und lustige Momente wechseln sich immer wieder ab und sorgen für einen insgesamt sehr unterhaltsamen Filmabend. Und die Romantik kommt auf keinen Fall zu kurz! (Michi, ihr Platz 17)

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