Bereits im letzten Podcast besprachen wir mit THE FOREST OF LOVE (2020 R: Sion Sono) einen japanischen Film und nahmen damit an der #Japanuary-Aktion teil. In dieser Folge machen wir damit weiter, auch wenn die Filme kaum unterschiedlicher sein könnten.
Schon lange steht AKIRA (1988 R: Katsuhiro Ôtomo) auf Niels Liste der Filme, die unbedingt besprochen werden müssen, während Jan den Film zum ersten Mal sieht. Also wird schnell der 2.000 Seiten starke Manga hervorgeholt. Aber wir beschränken uns nicht nur auf die Kürzungen, die für den knapp zweistündigen Film notwendig waren, sondern gehen der Frage nach, weshalb AKIRA wie ein Monolith am Ende der 1980er Jahre den Durchbruch japanischer Zeichentrickkunst auch im Filmbereich bedeutete. Wir sprechen über die vielen Themen des Films, über die Atmosphäre und vor allem die Präsentation auf audiovisueller Ebene.
Und das alles in der Hoffnung, dass wir diesem herausragenden Film mit unserer Besprechung auch nur annähernd gerecht werden konnten.
Gebeutelt von schlechten Nachrichten in der Corona-Krise wollten wir eigentlich nur Abstand gewinnen und uns mal wieder (aus der Not eine Tugend machend) in der Filmgeschichte umschauen. Teils blauäugig haben wir uns auf MISSISSIPPI BURNING von Alan Parker aus dem Jahr 1988 geeinigt, vielfach Oscar-nominiert, auf der Berlinale uraufgeführt und mit Gene Hackman, Willem Dafoe und Frances McDormand blendend besetzt. Der US-Cop-Thriller ist aber tatsächlich harter Tobak, basierend auf wahren Begebenheiten. Eine erschreckende Geschichte über Angst, Hass und Rassismus. Doch über dem durchaus lobenswerten Ansatz des Films schwebt immer unsere große Frage: Heiligt der Zweck wirklich die Mittel? Und als wie gut bewerten wir eigentlich einen einwandfrei, ja exzellent gemachten Film angesichts einer durchaus fragwürdigen Adaption einer so diffizilen Thematik? Viel Gesprächsstoff also.
Patrick vom Bahnhofskino ist mal wieder zu Gast und spricht mit Niels über TIGER ON THE BEAT. Der in Deutschland als „Born Hero 2“ vermarktete Mix aus Komödie, Action und Thriller-Elementen war einer der absoluten Kassenschlager des Jahres 1988 in seiner Heimat Hongkong. DIE 36 KAMMERN DER SHAOLIN-Regisseur Lau Kar Leung arbeitet erneut mit Gordon Liu zusammen (damals Hauptdarsteller, hier Bösewicht) und setzt Chow Yun Fat und Conan Lee als Buddy-Cops in Szene. Highlight ist ein Kettensägen-Showdown für die Ewigkeit, den man gesehen haben muss, um es zu glauben. Leider kommt der Film wahnsinnig albern und misogyn daher, was bei aller Liebe zum Hongkong-Kino der späten 80er und frühen 90er zu einiger Kritik führt.
„Future Imperfect“ – unter diesem Titel stellte das Sektionsteam der Berlinale Retrospektive insgesamt 27 Filme aus dem Science-Fiction-Genre zusammen, die sich zwei zentralen Fragestellungen widmeten: Was ist das Fremde? Und wie sieht die Gesellschaft der Zukunft aus. Unter anderem liefen Klassiker wie 1984, BLADE RUNNER und ALIEN, Jan hat sich aber bei seinem kurzen Berlinale-Ausflug mehr auf weniger bekannte Filme gestürzt und spricht in dieser Folge über seine Erlebnisse und Erkenntnisse.