Manche Filme sind skandalös schwer zu schauen. Aber da Michi und Niels diese Folge zu zweit und mal wieder auf der Couch bestreiten, konnten sie mal wieder eine Import-Blu-ray aus dem Regal ziehen. Die Entscheidung fiel auf Bob Fosses achtfach Oscar-prämierten Musical-Klassiker CABARET (USA 1972), der zu seinem 50. Jubiläum in Deutschland tatsächlich aktuell weder als Stream noch als Disc erhältlich ist. Dabei spielt der Film sogar im Berlin der 1930er Jahre, ist Namenspate des berühmten KitKatClub und es wird sogar ein wenig deutsch gesprochen! Zudem erzählt der Film erstaunlich progressiv und heute noch zeitgemäß von den Irrungen und Wirrungen der Liebe, politischen Verwerfungen und Sexualität und wartet mit musikalischen Evergreens, Liza Minnellis Paraderolle der Varieté-Sängerin Sally Bowles und einer grandiosen Inszenierung auf. Warum ihr CABARET also schleunigst anschauen solltet, erfahrt ihr im Podcast. Viel Spaß!
Mit OH BOY feierte Jan-Ole Gerster riesige Erfolge: Sowohl bei Kritik als auch Publikum schlug sein Spielfilm-Debüt voll ein und konnte für einige Auszeichnungen einheimsen. Dann war sieben Jahre lang Pause, bis er 2019 mit LARA zurückkehrte. Michi und Niels widmen sich diesem Charakterdrama, in dem Corinna Harfouch in der Hauptrolle brilliert. Sie spielt Lara Jenkins, die ihren 60-jährigen Geburtstag feiert und doch keinerlei Lust zum Feiern zu verspüren scheint. Einen Tag lang lernen wir sie kennen und vielleicht doch nicht verstehen. Welche Rolle dabei ihre Vergangenheit, ihr Sohn ((Tom Schilling) und die Musik spielen, erfahrt ihr im Podcast.
Seit etwas längerer Zeit wird es auf der CineCouch mal wieder schwarz-weiß, 4/3 und deutsch. Michi, Niels und Jan versuchen sich auch gedanklich ein wenig ins Jahr 1931 zurück zu begeben, denn das Meisterwerk M – EINE STADT SUCHT EINEN MÖRDER von Fritz Lang bezieht sich kritisch auf das damalige Gesellschaftsbild in einer fiktiven Kindermörder-Jagd-Erzählung. Langs erster Tonfilm sorgt nicht nur anhand seiner Geschichte für unglaublich viel Gesprächsstoff, sondern auch aufgrund der hervorragenden audio-visuellen Gestaltung. Zudem wird zum Beispiel eingehend über die mögliche Bedeutung des Endes diskutiert. Auch wenn der Film bald hundert Jahre alt wird, hat er erstaunlicherweise in einigen Punkten nicht an Aktualität verloren. Warum dies so ist und an welchen Szenen wir vielleicht doch Kritik finden konnten, hört ihr im Podcast.
Manchmal geht es bei uns auch ganz spontan zu. Da geht man ganz naiv ins Kino und hat danach so viel Redebedarf, das prompt mitten in der Nacht noch die Mikros aufgestellt werden – müssen! Schuld an der Dringlichkeit ist das brisante und aufwühlende Remake SUSPIRIA. Ein Film, in dessen Gewässern sich Niels ziemlich zu Hause fühlt, zumal er auch das Original ganz gut kennt. Wohingegen Michi mal wieder keine Ahnung hatte, worauf sie sich da einließ und wie Argentos Film von 1977 denn so ist. Seid also gespannt auf ein paar Verwirrungen, viele Fragestellungen und vor allen Dingen konträre Sichtweisen.
Damit verabschieden wir uns schon mal fürs Jahr 2018, wünschen euch allen eine wunderbare Weihnachtszeit, erholsame Tage und kommt gut ins nächste Jahr! Da sind wir dann mit einigen netten Projekten wieder für euch da. Wir freuen uns drauf!
Wildes deutsches Kino, ohne Drehbuch, aber mit viel Herzblut – und seit Kurzem – auch mit Geld dahinter. Jakob Lass überrumpelte vor vier Jahren die deutsche Festivallandschaft mit LOVE STEAKS, dem ersten FOGMA-Film, ein eigen geschriebenes Manifest mit seinen festen Kumpanen Golo Schultz und Ines Schiller, gewann alle Förderpreise in München und lief noch auf dem Max-Ophüls-Filmpreis in Saarbrücken und auf der Berlinale. Dort feierte TIGER GIRL in diesem Februar seine Premiere und mischt nun das Kino auf.
Zu Gast ist die ehemalige CineCouch-Kommilitonin Julia aus Mainz.
Mit Christian von der Wiederaufführung hat sich Niels in dieser Woche einen Gast eingeladen, um über JSA – JOINT SECURITY AREA zu sprechen. Park Chan-wooks internationaler Durchbruch über die unmögliche Freundschaft zwischen Soldaten an der Grenze zwischen Nord- und Südkorea hat einen Platz in Niels‘ Filmherz, stellte für Christian dagegen eine Erstsichtung dar. Und das ist auch Teil des Konzepts, das demnächst an anderer Stelle fortgesetzt werden soll – mehr dazu im Podcast. Viel Spaß!
Auch diese Woche stürzen wir uns wieder in den Ghost of #Horrorctober und begeben uns ins deutsche Indie-Kino. Lange mussten Michi und Niels warten, bis sie endlich die Chance hatten DER NACHTMAHR zu schauen. Dementsprechend war die Vorfreude groß, doch so viel sei gesagt: Die Meinungen sind gespalten, die Interpretationen vielfältig und die Emotionen eine reine Achterbahnfahrt.
Da wir euch den Film dennoch ganz dringend ans Herz legen wollen, gibt es zum Anfang einen spoilerfreien Part, bevor es dann ab etwa Minute 40 so richtig in die Vollen geht.
Ein Rezensionsexemplar des Films wurde uns freundlicherweise von Koch Media zur Verfügung gestellt.
Teils mit Spannung in der heutigen Runde erwartet, stürzten sich Jan, Michi und Niels in ein in dieser Form einmaliges Kinoerlebnis. Ausgerechnet ein deutscher Film wagt ein waschechtes Experiment. Regisseur Sebastian Schipper schickt eine Gruppe von fünf jungen Schauspielern in einer Nacht durch Berlin und lässt Kameramann Sturla Brandth Grøvlen dabei die ganze Zeit mitlaufen. Das Ergebnis ein 140 Minuten langer One-Take. (Take this, Birdman!)
Aber ob dieses Element reines Gimmick oder perfekte Verschmelzung von Form und Inhalt bedeutet, ob der Film uns durch die Laufzeit gequält oder begeistert hat – das erfahrt ihr in der neuen Folge. Übrigens eine Stunde lang Spoilerfrei! Wer den Film also noch nicht gesehen haben sollte, bekommt von uns schon mal eine begründete Meinung, ob der Kinobesuch lohnt.
Selten genug wird man Zeuge davon, wie eine Bewegung entsteht. Noch viel seltener kommt man mit eben den Hauptakteuren einer solchen Bewegung tatsächlich in Kontakt. So geschehen aber nun doch beim FILMZ – Festival des deutschen Kinos in Mainz. Dort fand in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Filmmuseum in Frankfurt ein zweitägiges Symposium zum Thema „German Mumblecore“ statt. Grund genug, um über diese spannende Entwicklung im jungen deutschen Film zu berichten.
Ich gehörte dieses Jahr zu den Glücklichen meiner Studienfachrichtung, der eine der 20 begehrten Berlinale-Studenten-Akkreditierungen erhalten hat. Somit war es natürlich nur eine Frage der Zeit, bis ich mich aus der Vorfreude in große Planungen und letztlich wieder einmal nach längerer Zeit in die Bundeshauptstadt gewagt habe. Und bei dem Wust an Filmen (nach letzter Zählung 37) lohnt es sich doch noch mal retrospektiv zu berichten.