Netflix brüstet sich gerne damit, dass das Streamingportal mit seinen eigenen Produktionen den Filmschaffenden (volle) künstlerische Freiheit (und ganz nebenbei noch einen dicken Scheck) bietet. Für den einstigen Drehbuchautor und Vertreter des „mindfuck“ Charlie Kaufman scheint Netflix unter diesen Gesichtspunkten der richtige Hafen zu sein, zumal in Corona-Zeiten ohnehin Kinoauswertungen in den Hintergrund der Branche rücken.
Mit I’M THINKING OF ENDING THINGS verfilmt Kaufman nach eigener Adaption den gleichnamigen kanadischen Roman auf seine ganz eigene Weise: Realität, Fantasie und Gedankenwelt verschwimmen und durchmischen sind. Und eines ist Kaufmann damit ganz sicher gelungen: Dieser Film verlangt seinen Zuschauer/innen einiges ab, vor allem Konzentration. Ob ihm dabei auch der Rest zu einem richtigen guten Film gelingt, darüber diskutieren Jan und Niels in dieser Folge.
„Manchmal sind Familien, die auf den ersten Blick völlig normal wirken, tatsächlich kleine totalitäre Systeme, die wie Terrorregime geführt werden“, sagt Regisseur Chryssos selbst über sein Langfilm-Debüt (Quelle), mit dem er im vergangenen Jahr nicht nur den Weg in das Programm der Berlinale fand, sondern auch im Anschluss auf diversen Festival international und national für Aufmerksamkeit gesorgt hat. Nun, fast ein Jahr nach seiner Premiere in Berlin, startet das (Grusel-)Kabinettstückchen in ausgewählten deutschen Kinos – und zeigt, wie man reale Geschichten außerhalb von TV-Sozialdramen ausformulieren kann: in Gestalt eines Genrefilms aus Deutschland.
Obwohl wir jetzt schon ein paar Bestenlisten erstellt haben, fällt es uns immer wieder aufs Neue schwer, uns auf nur 30 Filme zu einigen. Aber glücklicherweise gibt es ja unsere Bonusliste, in der jeder von uns Fünfen noch mal die Chance hat, ein paar hintenan gebliebene Lieblinge vorzustellen. Nichts wird vergessen! Also viel Spaß mit weiteren 15 super tollen Horrorfilmen!
Wie schon in der vergangenen Woche müsst ihr mit einem Gast vorlieb nehmen. Nun, wir machen es euch aber leicht, mit der bei uns ungewohnten Stimme. Uns hat Memo (Twitter) vom Celluleute-Podcast besucht und spricht mit uns über einen seiner absoluten Lieblingsfilme ERASERHEAD (1977) von David Lynch.
Vatersorgen, Absurditätenkabinett, (Alb-)Träume und Lynchville. Daniel, Jan und Memo lassen keine Wünsche offen.