Nach langer Zeit wird´s auf der CineCouch mal wieder schwarz-weiß und 4:3. Jan hat eine ganz besondere Perle der Filmgeschichte für diese Besprechung ausgesucht: Alain Resnais ersten fiktionalen Langspielfilm HIROSHIMA MON AMOUR von 1959. Dieses Drama ist auf so viele Arten außergewöhnlich, dass es uns etwas schwer viel immer die richtigen Worte zu finden und unsere Gedanken und Emotionen zu sortieren. Es ist fraglich, ob man dieses einzigartige, poetische, künstlerisch verkopfte Essay überhaupt komplett fassen kann, finden sich doch bei jeder Sichtung neue Lesarten oder Interpretationsansätze. Deswegen raten wir dringend zur Sichtung des Films, auch wenn er vielleicht etwas anstrengend ist oder ihr ihn schon gesehen habt.
Selten haben wir uns so auf eine Filmbesprechung gefreut, obwohl nur ein Drittel der CineCouch den Film bereits kannte. Das alleine zeugt von der Ehrerbietung, welche Céline Sciammas neuestem Film entgegengebracht wird. Und – das gleich vorweg – das Schwärmen wird bei uns nicht enden! Wir bitten schon fast um Verzeihung, dass wir recht zügig mehr über Filmtheorie und Konzepte des Films sprechen und diskutieren (insbesondere die Blickinszenierung und das Schlagwort „Female Gaze“ seien hier schon einmal genannt). Aber wir hoffen, dass wir dennoch einen guten Überblick geben können, natürlich ohne Anspruch auf eine vollständige Besprechung von PORTRAIT DE LA JEUNE FILLE EN FEU.
Denn trotz zweistündiger Besprechung von Bildern, Musik, Kunst und Liebe streifen wir nur die dargestellten Lebensrealität von Frauen Mitte des 18. Jahrhunderts, inklusive Freiheits- und Gleichberechtigungsthemen sowie der weiblichen Selbstbestimmung über ihre Körper. Aber dazu bieten eigene Gespräche ja über den Podcast hinaus noch genug Anlass. Viel Spaß beim Hören!
Diese Woche haben sich Paul, Michi und Jan etwas Besonderes vorgenommen: Sie besprechen den französischen Animationsfilm PERSEPOLIS (2007). Die Autobiographie erzählt Marjane Satrapis Flucht aus ihrem Heimatland Iran nach Österreich und wieder zurück. Die gekonnte Mischung aus Politikdrama und Comig of Age-Geschichte spricht dabei Themenbereiche an, die leider wieder aktuell sind und auch die Podcaster nachdenklich gestimmt haben. Doch dank des gelungenen Einsatzes sehr humoristischer Momente, zaubert PERSEPOLIS nichtsdestotrotz ein Lächeln auf unsere Lippen. Aber hört selbst. Viel Spaß!