Martin Scorsese weiß, was gut ist. Marvel. Ha, Scherz! Im Weltkino dagegen findet der Regie-Altmeister immer wieder Inspiration, was uns nicht nur seine World Cinema-Reihe, sondern auch ein Remake eines modernen Hong Kong-Gangster-Klassikers bescherte: Der vor genau 20 Jahren erschienene INFERNAL AFFAIRS handelt von einem Undercover-Cop und einem Undercover-Gangster, die gezwungen sind sich gegenseitig zu enttarnen, um selbst nicht aufzufliegen. Ein klassisches Motiv, dem hier durch die Dopplung neue Facetten abgewonnen werden. Die Gegenüberstellung von Polizei und Triaden, Jägern und Gejagten, die beides zu gleichen Teilen verkörpern und zwei Seiten einer Medaille spiegeln, führt zu moralischen Dilemmata, Identitätsfragen und extrem dichten Spannungskino. Und all dem gehen Michi und Niels in dieser Folge auf den Grund. Viel Spaß!
Der März steht bei uns wie immer im Zeichen der Martial Arts und in diesem Jahr widmen wir uns einer Hommage an unterschiedlichste Action-Filme, -Epochen und -Held*innen: Die Rede ist von Quentin Tarantinos KILL BILL VOL. 1 mit Uma Thurman als ehemalige Auftragskillerin The Bride, die blutige Rache an dem Mann nehmen möchte, der ihr einst an ihrem Hochzeitstag eine Kugel in den Kopf jagte.
Die zwei Stunden Laufzeit vergehen wie im Flug, denn Tarantino legt ein höllisches Tempo vor auf seiner Reise quer über den Globus und durchs Weltkino. Japanische Samurai- und Yakuza-Filme treffen auf Heroic Bloodshed und Kung Fu aus Hong Kong, italienische Spaghetti Western, Exploitation und Anime. Jan, Michi und Niels blicken mit Begeisterung und unterschiedlichen Graden an Nostalgie auf den Film und freuen sich auf die nächste Folge, in der Vol. 2 auf dem Programm steht und den Weg Richtung #oWestern ebnen wird. Das war sogar einen eigenen Jingle wert… Viel Spaß beim Hören!
Patrick vom Bahnhofskino ist mal wieder zu Gast und spricht mit Niels über TIGER ON THE BEAT. Der in Deutschland als „Born Hero 2“ vermarktete Mix aus Komödie, Action und Thriller-Elementen war einer der absoluten Kassenschlager des Jahres 1988 in seiner Heimat Hongkong. DIE 36 KAMMERN DER SHAOLIN-Regisseur Lau Kar Leung arbeitet erneut mit Gordon Liu zusammen (damals Hauptdarsteller, hier Bösewicht) und setzt Chow Yun Fat und Conan Lee als Buddy-Cops in Szene. Highlight ist ein Kettensägen-Showdown für die Ewigkeit, den man gesehen haben muss, um es zu glauben. Leider kommt der Film wahnsinnig albern und misogyn daher, was bei aller Liebe zum Hongkong-Kino der späten 80er und frühen 90er zu einiger Kritik führt.
Es ist schon wieder März und damit läuten die Glocken aller Kloster der Shaolin und rufen die Podcaster*innen, Blogger*innen und Cineast*innen dazu auf, sich dem #MarchialArts anzuschließen. Dem einzig wirklich wahren Weg, den ihr zu Ruhm und inneren Frieden folgen müsst.
Im März stehen bei uns Kampfsportfilme auf dem Programm. Wo Schauspieler*innen nicht durch Stuntdoubles ersetzt werden, sondern wahrhaftig die Kampfkünste beherrschen, die wir so bewundern. Welchen besonderen Reiz diese Filme auf uns ausüben, darauf wollen wir diesen Monat gesondert eingehen. Den Anfang macht einer der ganz großen Klassiker DIE 36 KAMMERN DER SHAOLIN von 1978.
Macht ihr auch mit beim #MarchialArts? Dann nennt uns doch mal eure Favoriten und Filme, die auf eurem Programm stehen. Und auf Twitter finden wir uns dann unter dem Hashtag wieder.
130 Folgen lang haben wir es versäumt, nun aber holen wir diesen Mangel endlich auf: Jan und Michi besprechen den ersten Dokumentarfilm überhaupt in der Geschichte der CineCouch. Und dazu haben sich die beiden mit CITIZENFOUR gleich mal DIE Doku des vergangenen Jahres ausgesucht. Die Geschichte hinter den Enthüllungen durch Whistleblower Edward Snowden hat reihenweise Preise abgeräumt, darunter die LOLA, den BAFTA-Award und natürlich den Oscar für den besten Dokumentarfilm.
Genug Vorschusslorbeeren also, dass wir uns mit Vorfreude auf den Film gestürzt haben. In der Folge stellen wir uns die Fragen, ob man Dokumentarfilme vielleicht anders besprechen muss als fiktionale Filme, warum haben wir bislang keine Dokus besprochen und natürlich was CITIZENFOUR auszeichnet und was wir von dem Film halten.
Wir freuen uns auf eure Kommentare und wünschen viel Spaß!
wir machen weiter in der Reihe „Wir Kinder der ’90er“ und haben uns diesmal einen Film rausgepickt, den wir in unserem Geburtsjahrzehnt sicherlich nicht gesehen haben. Ganz abgebrüht spricht unser John Woo-Experte Niels mit den im Hong Kong-Kino unvertrauten CineCouchlern Jan und Paul über HARD BOILED. Der brutale Action-Film mit Chow Yun-Fat hat mittlerweile einen ausgesprochenen Kultstatus aufgebaut. Ob der gerecht wird und wie Woo das Actionkino maßgeblich beeinflusst hat, darüber fachsimpeln wir in dieser Folge.
Das Gangster-Genre liegt mir nicht nur sehr am Herzen, es ist auch eines, das in den letzten Jahren ein wenig missachtet wurde. Seit Quentin Tarantinos Frühphase um RESERVOIR DOGS und PULP FICTION sowie Michael Manns HEAT konnte kaum ein Film den Kanon sinnvoll erweitern. Vielleicht muss man sich bei aller berechtigten Hoffnung auf Innovationen aber auch teils auf eher klassische Gangstergeschichten besinnen, die das Rad gar nicht neu erfinden wollen, die Genre-Zutaten aber gekonnt vermengen können.