Top 30: Beste Sci-Fi-Filme – Platz 30-21

CineCouch

Nach musikalischen Finessen und Köstlichkeiten gibt es in den nächsten Wochen eine neue Rangliste. Dieses Mal lassen wir uns von Filmen mal mehr, mal weniger erstrebenswerte Zukunftsvisionen zeigen, uns in fremde Galaxien schicken und so manchen technischen Schnickschnack vorführen. Science-Fiction ist so alt wie Filme selbst und bietet einen Fundus von schier unendlichen Weiten. Diese Woche stellen wir euch die ersten zehn Filme unserer Liste vor, die – so viel sei vorweggenommen – nicht weniger umkämpft war als die Soundtrackliste.

Close Encounter

Platz 30 – CLOSE ENCOUNTERS OF THE THIRD KIND (IMDb/Letterboxd)
(dt. „Unheimliche Begegnung der dritten Art“, USA 1977, Regie: Steven Spielberg)

Steven Spielberg hatte nach dem weißen Hai und einem mörderischen Truck vorläufig wohl genug von gewalttätigen Auseinandersetzungen in seinen Filmen und wirft im wahrsten Sinne des Wortes ein anderes Licht auf Außerirdische.
CLOSE ENCOUNTERS… erzählt die Geschichte von einigen Kleinstadtbewohnern, die Zeuge der titelgebenden Begegnungen der dritten Art werden. Vor allem der von Richard Dreyfuss gespielte Roy wird durch solch ein Ereignis in eine manische Suche nach dem Ursprung dieser Begegnung verwickelt.
Da die Außerirdischen kaum zu sehen sind und ein Mysterium bleiben, ist deren Anwesenheit zuerst immer mit einer gewissen Bedrohung versehen – auch da Menschen verschwinden und Familien auseinander gerissen werden. Dass Spielberg letztlich trotz Militärpräsenz einen anderen Weg einschlägt, ist für die Sci-Fi-Geschichte durchaus eine bemerkenswerte und seltene Errungenschaft. (Jan, sein Platz 19; beste Platzierung von Daniel: 15)

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Pitch Black

Platz 29 – PITCH BLACK (IMDb/Letterboxd)
(dt. „Pitch Black – Planet der Finsternis“, USA 2000, Regie: David Twohy)

Das Sci-Fi-Genre war noch nie mein Fall. Ich konnte mit diesen 08/15-Aliens und den Hochglanzraumschiffen nie wirklich viel anfangen. Umso mehr freut es mich, hier etwas über Pitch Black schreiben zu dürfen, der kein wirklich klassischer Sci-Fi-Film ist. Außerdem bin ich ein bekennender Vin Diesel-Fan. Und zentral um diesen bzw. um seine Rolle geht es in dem Film, zu dem jetzt der dritte Teil des Franchises in den Kinos angelaufen ist.
Erzählt wird die Geschichte von einer Raumschiff-Crew, welche in Folge eines Unfalls auf einem unbekannten Planeten notlanden muss. Mit an Bord sind auch ein Kopfgeldjäger und sein Gefangener Riddick, welcher von dem eben erwähnten Vin Diesel verkörpert wird. Während Riddick, der als gefürchteter Mörder gesucht wird, anfangs noch die Bedrohung für die bunt zusammengewürfelte Crew darstellt, zeichnet sich im weiteren Verlauf eine noch viel größere Gefahr ab. Auf dem Planeten gibt es nämlich eine Alienrasse, die zwar das Licht meidet, bei Dunkelheit aber hungrig und in Scharen aus ihren Höhlen kommen. In dieser Situation wird Riddick nun zum zweifelhaften Leiter und Führer der Gruppe, die nun versucht vom Planeten zu fliehen.
Der Großteil des Filmes spielt dabei in schwarzer Nacht und das macht (neben Vin Diesel) einen großen Reiz des Films aus. Man sieht die Aliens, von denen die Bedrohung ausgeht, somit fast gar nicht und ist in der gleichen Situation wie die Protagonisten. Doch Riddick hat die Fähigkeit im Dunkeln zu sehen und somit einen großen Vorteil gegenüber den Anderen. Hab ich schon erwähnt, dass Vin Diesel eine geile Sau ist? Und hier hat er wohl seine coolste Rolle abgeliefert. Nicht umsonst war diese der Aufhänger für ein Franchise. Und seine Stimme. Seine verdammte Stimme! (Paul, sein Platz 6)

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Minority Report

Platz 28 – MINORITY REPORT (IMDb/Letterboxd)
(USA 2002, Regie: Steven Spielberg)

Was Kafka für die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts war, war Philip K. Dick für die zweite“ (Art Spiegelman) – Was soll man bei diesem Zitat noch groß widersprechen? Dick schrieb die Vorlage zu gefühlt jedem zweiten Sci-Fi-Film, ist somit einer der einflussreichsten Autoren überhaupt und nicht nur ein einziges Mal in unserer Liste vertreten. Steven Spielberg, seines Zeichens einer der einflussreichsten Filmemacher des 20. Jahrhunderts, verfilmte mit MINORITY REPORT eine gleichnamige Kurzgeschichte Dicks aus dem Jahre 1956 (!) und schuf eine beeindruckende Zukunftsvision, die Spannung mit Hirn verbindet.
John Anderton (Tom Cruise) arbeitet im Jahre 2054 bei Precrime, einer Organisation, die Verbrecher festnimmt, bevor sie Verbrechen begehen. Möglich machen das drei Precogs, die durch Visionen die Zukunft vorhersagen können. Seit sechs Jahren ist so kein Mord mehr geschehen. Eines Tages wird jedoch vorhergesagt, dass Anderton selbst einen Mord an einem Mann begehen wird, den er nicht einmal kennt. Von seiner (zukünftigen) Unschuld überzeugt, flieht er, um diese zu beweisen.
MINORITY REPORT überzeugt nicht nur durch seinen Cast (u.a. Max von Sydow, Colin Farrell), sondern durch die interessante Fragestellung, ob man jemanden für etwas verurteilen darf, was er noch nicht getan hat. Dazu kommen die bei Dick übliche Systemkritik und realistisch wirkende Prognosen der Welt der Zukunft, für die ein eigenes Expertenteam engagiert wurde. Seit Jules Verne dürfte bekannt sein, dass die besten Zukunftsvisionen irgendwann real werden. Alleine die Steuerung der Precog-Vorhersagen, bei der projizierte Bildschirme per Gestensteuerung bewegt werden, wurde von der Realität bereits eingeholt (Touchscreen, Kinect, Google Glass). (Niels, sein Platz 21)

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Inception

Platz 27 – INCEPTION (IMDb/Letterboxd)
(USA 2010, Regie: Christopher Nolan)

Ein Traum in einem Traum in einem Traum – und ein Gedanke, der, einmal ins Gehirn verpflanzt, wie ein Virus das Denken infiziert. So in etwa könnte man die Kernidee eines der besten, interessantesten und vielleicht auch kompliziertesten Filme Nolans beschreiben. Zu der faszinierenden und erfrischend neuen Handlung kommt noch der unglaublich tolle Cast mit Spitzenschauspielern von Leonardo DiCaprio, Ellen Page, Michael Cane, Cillian Murphy und Marion Cotillard bis hin zu Joseph Gordon-Levitt, Tom Hardy und Ken Watanabe.
Als ob das noch nicht genug wäre, um einen herausragenden Science-Fiction-Film zu erschaffen, wird dem Zuschauer zudem eine ganz besondere Optik geboten, weit weg von Raumschiffen, Galaxien und Robotern. Als ich im Kino saß und Ellen Page als Architektin ihres Traums auf einmal die ganze Welt buchstäblich kopfüber stehen ließ, klappte mir die Kinnlade vor Erstaunen herunter. Es folgten weitere Szenen mit hervorragender Kameraarbeit und vielen tollen Bildern, Sets und Ideen, die mich noch heute, bei meiner was-weiß-ich-wie-vielten-Sichtung, begeistern. Die Oscars für die beste Kamera, bestes Sound Editing und Mixing (ich sag nur: BRÖ–Ö–Ö–Ö–Ö–Ö–Ö–M!) und beste Effekte ließen da natürlich nicht lange auf sich warten, genauso wie Platz 14 in der IMDb Top 250. Die Szene, in der sich Joseph Gordon-Levitt durch einen sich um sich selbst drehenden Flur kämpfen muss, wird mir wahrscheinlich auf ewig im Gedächtnis bleiben. Ach, es gibt so viele gute Szenen und dann auch noch ein viel diskutiertes Filmende, über das sich wohl jeder seine eigene Meinung gebildet hat.
Wer den Film noch nicht gesehen hat, sollte sich schnellstmöglich einen großen Eimer Popcorn besorgen, seine besten Freunde einladen und sich auf ein riesiges Spektakel gefasst machen. INCEPTION ist nicht nur für Nolan-Liebhaber ein absolutes Muss und hat bei mir einen Platz in meinen All-Time-Favourites reserviert. (Michi, ihr Platz 12)

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The_Quiet_Earth

Platz 26 – THE QUIET EARTH (IMDb/Letterboxd)
(dt. „Quiet Earth – Das letzte Experiment, NZ 1985, Regie: Geoff Murphy)

Postapokalyptische Endzeit-Szenarien üben seit jeher eine große Faszination auf mich aus. Natürlich reizt als Genre-Fan der Blick auf die Weiten des Alls und die Frage, ob wir allein im unermesslichen Becken des Universums herumschwimmen. Doch die Vorstellung einer vermeintlichen Auslöschung hier zu Hause und die daraus resultierenden Probleme für eine Gruppe von Überlebenden sind nicht minder „interessant“.
Nun ist das aber immer ein zweischneidiges Schwert: Wählt man als Regisseur den Weg des geringeren Übels und setzt auf Action sowie SFX-Feuerwerk, oder wandelt man auf dem Pfad, der tief in die Psyche des Menschen eindringt, allegorisch auf Problematiken unserer heutigen Zivilisation hinweist und dadurch bleibenden Eindruck hinterlässt. Geoff Murphy ging mit THE QUIET EARTH erfreulicherweise den letzteren und legt seinen Fokus fern jeder Effekthascherei  auf die Frage nach totaler seelischer Isolation.
Zac Hobson wacht eines Morgens auf und wird von völliger Stille begrüßt. Nicht nur, dass kein Funken Lärm zu hören ist, nicht einmal die Vögel zwitschern. Schon bald muss er sich der schockierenden Wahrheit stellen: Er scheint der letzte Mensch auf Erden zu sein. Genau hier vermag THE QUIET EARTH, seine Stärken auszuspielen. Zac sieht sich mit Fragen konfrontiert aber zugleich mit Möglichkeiten, all das auszuleben, was er sich schon immer wünschte. Dabei umschifft der Streifen wohltuend vielerlei Sci-Fi-Klischees und entwirft dabei einen ganz eigenen Erzählstil. Und auch, wenn mit Einsetzen eines Dreiecks-Beziehungsgepflechts die eigentliche Grundprämisse ein wenig an Fahrt verliert, so muss THE QUIET EARTH für die Idee, die er entwirft, mehr als gewürdigt werden. Das Endzeit-Märchen bietet dabei beileibe keinen leichten Eingang. Viele werden ein Problem mit der doch sehr langsamen Erzählweise haben. Wenn man aber in der Lage ist, sich darauf einzulassen, wird man mit einer wundervollen Filmperle belohnt, die zum Nachdenken über die eigene Menschlichkeit anregt. (Daniel, sein Platz 18)

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