#08 – ANACONDA (IMDb/Letterboxd)
(USA 1997; Regie: Luis Llosa)
ANACONDA war ein so mieser Abenteuer-Horror-Film wie erwartet, nur leider nicht so spaßig, wie Trash es manchmal ist. Danny Trejo stirbt nach drei Minuten, dann fast eine Stunde lang niemand mehr – das geht besser! Ansonsten gibt es einen hohlen Plot, miese Dialoge, grauenhafte Tricks, schlechte Schauspielleistungen des eigentlich akzeptablen Casts und ein Finale, das zumindest ein wenig actionreiche Freude aufkommen lässt. Schwacher Film, für einen Trash-Abend ganz ok.
#09 – THE LAST HORROR MOVIE (IMDb/Letterboxd)
(UK 2003; Regie: Julian Richards)
Der passenderweise letzte Film auf dem vergangenen DVD-Abend bei Daniel klaut recht unverblümt bei C’EST ARRIVÉ PRÈS DE CHEZ VOUS (dt. „Mann beißt Hund“): In Mockumentary-Manier lässt sich ein Killer bei seinen Taten filmen. Leider nimmt sich THE LAST HORROR MOVIE dabei zu ernst, so als würde tatsächlich jemand annehmen, einem wahren Psychopathen zuzusehen. Man verschenkt so einiges an Potential und Stimmung. Gut gefallen haben mir dagegen der recht originelle Rahmen der Geschichte, das Durchbrechen der vierten Wand und Hauptdarsteller Kevin Howarth.
#10 – INSENSIBLES (IMDb/Letterboxd)
(dt. „Painless“, ESP 2012; Regie: Juan Carlos Medina)
PAINLESS erzeugt bei mir tatsächlich Schmerzen: Die vielen dummen Logiklöcher tun einfach nur weh. Der an PANS LABYRINTH erinnernde Mystery-Horror-Mix glänzt ansonsten durch die atmosphärischen Bilder, schafft es allerdings nie, Interesse für die Figuren zu wecken und die beiden Plotlines sinnvoll zusammenzuführen. Das kann dann auch die Franco-Parabel nicht mehr retten.
#11 – SCANNERS (IMDb/Letterboxd)
(USA 1981; Regie: David Cronenberg)
Bei kaum einem von Cronenbergs Frühwerken platzt einem dermaßen der Kopf wie in SCANNERS und das wäre dann auch die berühmteste Szene des Films. Die Prämisse um Menschen mit tödlichen, telepathischen Fähigkeiten ist interessant und lässt mit der vereinzelten recht brutalen Gewaltdarstellung das typische Cronenberg-Feeling aufkommen. Wirklich beeindruckend fand ich SCANNERS aber nicht, der im Vergleich zu anderen Klassikern des Kanadiers nicht so dicht, durchdacht und zusammenhängend wirkt.
#12 – THE SEASONING HOUSE (IMDb/Letterboxd)
(UK 2012; Regie: Paul Hyett)
Es ist nicht ganz leicht, THE SEASONING HOUSE gerecht zu werden. Er ist extrem bedrückend und überschreitet gerne die Grenzen des guten Geschmacks, zeigt extreme Gewalt und menschenverachtende Handlungen. Eine Aussage trifft er dabei trotz realem Balkankriegs-Hintergrund kaum, macht auch die (möglicherweise) angedeutete Emanzipationsgeschichte durch Klischees und flache Charaktere zunichte. Passende Bebilderung und gute Schauspieler werden so verschenkt. Fazit: Entweder mehr Subtext oder weniger Realo-Anspruch.
#13 – RE-ANIMATOR (IMDb/Letterboxd)
(USA 1985; Regie: Stuart Gordon)
Mit RE-ANIMATOR beende ich den Horrorctober für mich und das auf perfekte Art und Weise: Der frisch vom Index gestrichene Klassiker ist im Mediabook erschienen, das nicht nur toll aussieht, es ist auch noch randvoll mit Extras gefüllt und enthält einen Film, der mir von den 13 Sichtungen am meisten Freude bereitet hat. Stuart Gordons Trash-Fest basiert auf einer Kurzgeschichte von H.P. Lovecraft, hat mit damit aber offensichtlich nicht mehr viel zu tun. Gut so – denn der überdrehte aber ausgewogene Mix aus Grusel, Blut, Sex und Humor funktioniert für mich perfektund fühlt sich an wie Raimis EVIL DEAD-Reihe oder Peter Jacksons Frühwerke. RE-ANIMATOR drängt sich für einen Halloween-Abend in gemütlicher Runde mit Freunden und Bier förmlich auf. So macht Horror richtig Spaß!