Top 30: Beste Komödien – Platz 30-21

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Platz 25 – MANHATTAN (IMDb/Letterboxd)
(USA 1979, Regie: Woody Allen)

MANHATTAN ist die filmgewordene Liebesgeschichte eines Autors an seine Stadt. Ein Gemälde in schwarz-weiß, dass in seinen verschnörkelten Nuancen die Schönheit und Extravaganz der Metropole zeichnet. Nein, ich glaube, ich sollte anders beginnen…
MANHATTAN beschreibt Woody Allens Humor über die Intellektuellen in einem zur Farce verkommenen kosmopolitischen New York, in dessen Zentrum die Ideale von Liebe und Zugehörigkeiten von Menschen demaskiert und entzaubert wird. Irgendwie klingt das zu melancholisch…
MANHATTAN ist vor allem eines: Es ist die Hommage an den Big Apple, von seinem wohl größten Verehrer Woody Allen. Zweifelsohne gehört die Anfangssequenz, in der uns Allen als Erzähler die Essenz von diesem ominösen Manhattan beschreiben will und daran kläglich an der Unzulänglichkeit der Worte scheitert.
Dass Allen ein Meister des feinfühligen Erzählens, Dramatisierens und vor allem Humors ist, muss ich wohl kaum erwähnen und obwohl ich MANHATTAN nicht in einer Reihe mit seinen vielen Meisterwerken nennen würde, so ist dieser Beitrag aus seinem frühen Schaffen doch ein beeindruckender. Dieser Film ist nicht zum Totlachen, sondern bietet Humor zum Nachdenken. Der Intellektuelle bespaßt Intellektuelle auf Kosten Intellektueller – meine Damen und Herren, das ist MANHATTAN. (Jan, sein Platz 13)

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Platz 24 – MONTY PYTHON AND THE HOLY GRAIL (IMDb/Letterboxd)
(dt. „Die Ritter der Kokosnuß“, UK 1975, Regie: Terry Gilliam, Terry Jones)

Wie jetzt? Monty Python? Schon so früh? Ihr habt doch alle keine Ahnung! MONTY PYTHON AND THE HOLY GRAIL ist ein 90 minütiger Kalauer, wie wir ihn von der Garde um John Cleese und Terry Gilliam sehen wollen. Unsere sechs Monty Python Kumpanen verschlägt es in diesem Film als Ritter der Tafelrunde ins finstere Mittelalter. Damals, als die holden Recken noch auf ihren stolzen Rössern von Schloss zu Schloss galoppierten, gegen grausigste Monster kämpften, während ihnen jedwede Frau verfiel. Einzig und allein um schlussendlich den heiligen Gral in den Händen halten zu können.
Das britische Sextett stellt diese Welt auf absurdeste Art und Weise auf den Kopf. Mit Kokusnuss-Gallop-Geräuschen hüpfen sie durch die Gegend. Warum eigentlich? Achja der heilige Gral soll gefunden werden. Aber eigentlich ist das ja voll egal. Bei der hohen Gagdichte und den grandios geschriebenen Dialogen vergisst man das schnell. Vielmehr bleiben Szenen wie der Kampf gegen den schwarzen Ritter oder die logische Deduktion zum entlarven einer Hexe im Kopf. Wer da nicht lacht, der isst auch Kleinkinder. Und auch filmisch wird hier mit Klischees gespielt, wie es nur wenig andere vermögen. Man denke nur an die Szene in der John Cleese episch auf eine Burg zu rennt. Zwei Minuten lang. Grandios! Diese Filme sind übrigens einige der wenigen, bei denen ich eine deutsche Synchronisation unglaublich gerne schaue. Diese birgt ihren eigenen Kalauer-Charme, den höchstens noch die alten Bud Spencer und Terrence Hill Filme ausstrahlen. Warum haben wir von den beiden eigentlich keinen Film in dieser Liste? Schweinerei! (Paul, sein Platz 10; höchste Platzierung: Jans Platz 9)

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Platz 23 – IN THE LOOP (IMDb/Letterboxd)
(dt. „Kabinett außer Kontrolle“, UK 2009, Regie: Armando Iannucci)

Um ganz ehrlich zu sein: Ich kriege den Inhalt nicht mehr so ganz auf die Reihe, was weniger daran liegt, dass ich ihn vor längerer Zeit gesehen habe, als der Tatsache, dass IN THE LOOP ein einziges geniales, urkomisches, verwirrendes, politisches Durcheinander ist. Gefühlt 20 brilliant geschriebene Charaktere, teils von der britischen, teils von der amerikanischen Regierung, versuchen einen Krieg zu verhindern, der beinahe dadurch entstanden wäre, dass sich ein Minister im Fernsehinterview verplappert hat. Dabei wird korrumpiert, geheuchelt, taktiert und mit Schimpfwörtern nur so um sich geschmissen, bis jeder Politiker seinen Willen durchgesetzt hat – was ja logischerweise gar nicht funktionieren kann und der ganze Spaß wieder von vorne losgeht.
Besonders bemerkenswert, neben eindrucksvollen Darstellungen von Tim Hollander, Gina McKee und James Gandolfini, ist der Part von Peter Capaldi (siehe Bild), dem man größtenteils während des Films folgt. Dass die Briten einen tollen, schwarzen, bösartigen Humor haben, ist allseits bekannt und beliebt, aber er treibt das alles so hervorragend auf die Spitze, dass man manchmal befürchtet, er erleide in seinen Schimpftiraden und Wutattacken gleich einen Herzinfarkt.
IN THE LOOP besticht mit einem hervorragendem Zusammenspiel gewitzter, böser Figuren, die einem mit ihren rasanten, bösartig witzigen Auseinandersetzungen, die Tränen vor Lachen in die Augen treiben. Wer britischen Humor mag, kommt an diesem Film nicht vorbei! (Michi, ihr Platz 15)

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Platz 22 – CHRISTMAS VACATION (IMDb/Letterboxd)
(dt. „Schöne Bescherung“, USA 1989, Regie: Jeremiah Chechik)

Es gibt Filme, die kann man immer wieder schauen. Und manche sind sie dafür sogar ausgelegt. So ein Fall ist CHRISTMAS VACATION, der im deutschen Fernsehen alle Jahre wieder teils als „Schöne Bescherung“ und teils als „Hilfe, es weihnachtet sehr!“ gelaufen ist. Als Teil der National Lampoon’s-Reihe geht es auch hier wieder um die typisch amerikanische Familie Griswold und deren Oberhaupt Clark (Chevy Chase).
Der möchte seine Nachbarschaft mit der besten Weihnachtsdekoration des Ortes beeindrucken, seiner Familie das perfekte Fest bieten und vom Chef zu Weihnachten eine ordentliche Gratifikation bekommen. Natürlich geht von Anfang an alles so schief wie nur möglich: Der selbstgeschlagene Baum ist größer als das Wohnzimmer, der Braten ist vor allem heiße Luft und als dann noch der schusselige Cousin Eddy (Randy Quaid) auftaucht brechen alle Dämme.
CHRISTMAS VACATION bietet eine böse Karikatur der Mittelklasse-Familie im Weihnachtstrubel, Lacher im Minutentakt und besitzt vollkommen zu Recht Kultstatus.
Auf Wiedersehen im nächsten Advent! (Niels, sein Platz 9; höchste Platzierung: Jans Platz 8)

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Platz 21 – THANK YOU FOR SMOKING (IMDb/Letterboxd)
(USA 2005, Regie: Jason Reitman)

Rauchen ist super! Konzentriert euch lieber auf Alkohol und Waffen, das sind die bösen Buben, die Triebfedern von Chaos und Gewalt! Das sagt zumindest Nick Naylor, oberster Pressesprecher von Big Tobacco, und zwar nicht nur in jeder Talkshow in der er zu Gast ist, sondern auch den Allerkleinsten unter uns beim schulinternen Tag der offenen Tür. Doch halt! Pazifismus-Lobbyisten dieser Welt, ihr braucht euch nicht zum passiven Sitzstreik vermasseln. Denn Jason Reitman verkauft die angesprochene Thematik in den schwarzhumorigsten Worten, die ihr euch denken könnt. Hier ist alles derart überzeichnet, dass ihr von einem Brüller in den nächsten manövriert werdet.
Auf seinem Kreuzzug durch die puritanische Gesellschaft bekommt Naylor es so mit allerhand Gegenwind von Gesundheitsfanatikern bis hin zu ranghohen Senatoren zu tun, gegenüber denen er als gewiefter Pressesprecher natürlich immer wieder Argumente parat hält, so abstrus sie auch seien mögen.
Das geht so weit, dass er selbst großangelegte PR-Offensiven schaltet und allerhand Hintermänner akquiriert, um selbst im Medium Film das Rauchen wieder als cool und hipp zu gestalten. Wisst ihr? Wie damals! Warum also nicht an der final frontier ansetzen und Cigarettes in Space zeigen? Samuel L. Jackson bekommt das sicher auch ohne Sauerstoff hin. (Daniel, sein Platz 11)

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