Top 30: Beste Komödien – Platz 20-11

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Platz 15 – ZOMBIELAND (IMDb/Letterboxd)
(USA 2009, Regie: Ruben Fleischer)

Ich bin kein großer Freund von Zombies – nun ja, das sind wohl die wenigsten. Mit den neuen Stars des modernen Horror-Kinos bin ich noch nie wirklich warm geworden. Eine Ausnahme bildet da allerdings Ruben Fleischers ZOMBIELAND. Ich meine, der Mann heißt Fleischer mit Nachnamen – der muss wissen, was er mit Zombies anstellen kann!
Und was die Darsteller nicht alles mit den wandelnden Untoten anstellen und vor allem aus welchen kuriosen Gründen! Der Cast besticht durch die hervorragenden Frontrunner Jesse Eisenberg, Woody Harrelson und natürlich die wunderbare Emma Stone. Außerdem nicht zu vergessen, die junge Abigail Breslin. Die vier spielen im Film sehr ungleiche Charaktere, die sich gegen die Zombiemeute erst einmal sehr widerwillig zusammentun, aber auch immer ihre eigenen Interessen in den Vordergrund stellen.
ZOMBIELAND ist vor allem deshalb so unterhaltsam, weil er vollkommen schräge Situationen für noch schrägere Typen in petto hat. Harrelson spielt mal wieder einen vollkommen Verrückten und macht das gewohnt spitzenmäßig. Jesse Eisenberg bildet den Zuschauer mit seinen Regeln weiter, wie man sich in der Zombie-Apokalypse zu verhalten hat – toll.
Grund genug, sich den Film anzuschauen, bietet eine einzige Szene, die im Hause eines ganz großen Darsteller Hollywoods abspielt – die bleibt unvergessen! (Jan, sein Platz 18; höchste Platzierung: Daniels und Michis Platz 9)

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Platz 14 – THE BIG LEBOWSKI (IMDb/Letterboxd)
(USA/ UK 1998, Regie: Joel und Ethan Coen)

Zum Coen Brothers-Kultfilm THE BIG LEBOWSKI gibt es wohl nur zwei Meinungen: Die einen verstehen den ganzen Wirbel nicht, die anderen erkennen in ihm das Meisterwerk, das er ist. Die Geschichte dreht sich bekanntlich um den Dude (Jeff Bridges), der eigentlich nur in Ruhe bowlen, kiffen und White Russians trinken möchte. Dann aber tauchen ein paar Neo-Nazis bei ihm auf, die ihn mit dem gleichnamigen reichen Geschäftsmann verwechseln und auf seinen Teppich pinkeln, der sein abgewracktes Apartment „erst gemütlich macht“. Das kann sich der Dude natürlich nicht gefallen lassen und wird auf seiner Odyssee, einen neuen Teppich zu bekommen allerhand skurille Gestalten treffen.
Für Coen-Verhältnisse wirkt THE BIG LEBOWSKI auf den ersten Blick erstaunlich leicht, sowohl in Bezug auf den Tonfall als auch eine vermeintlich geringe Substanz. Der Film ist unglaublich lustig und voller erinnerungswürdiger Pointen, doch haben Wissenschaftler genau wie die riesige Fanbase auch immer mehr Hintergründiges herausgearbeitet. So bezieht sich THE BIG LEBOWSKI strukturell auf Film Noirs wie THE BIG SLEEP und strotzt nur so vor Referenzen gesellschaftlicher, politischer und musikalischer Natur. Neokonservativismus, Nihilismus, Warenfetischismus – all das wird aufs Korn genommen und kommentiert. Nicht nur deshalb wächst THE BIG LEBOWSKI für mich bei jeder Sichtung. Ein Kultfilm, wie er im Buche steht. (Niels, sein Platz 1)

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Platz 13 – MOONRISE KINGDOM (IMDb/Letterboxd)
(USA 2012, Regie: Wes Anderson)

Wes Anderson ist für seinen schrägen Humor und seine geraden Linien bekannt. Formal sind seine Filme oft sehr ähnlich gestaltet: Um die Bildmitte herum arrangiert, mit vielen starren Einstellungen, wenig Kamerafahrten und Zooms und einer klar definierten Farbpalette. Außerdem greift Anderson immer wieder auf eine ähnliche Schauspielerriege um Bill Murray, Jason Schwartzman und Owen Wilson zurück. Er erzählt gerne von sehr eigenen Charakteren, sodass sich die Komik oft aus einer gewissen Tragik ergibt.
Meisterhaft funktioniert dieses Rezept besonders in MOONRISE KINGDOM, der vom 12-jährigen Pfadfinderjungen Sam erzählt, der aus seinem Sommerlager auf einer Insel in New England ausbüchst um die gleichaltrige Suzy zu treffen. Beide erleben gerade ihre erste Liebe und planen umgehend zu heiraten und zusammen wegzulaufen. Natürlich sind weder Suzys Eltern (Bill Murray und Frances McDormand) noch Pfadfinder-Leiter Ward (Edward Norton) begeistert, sodass sich die gesamte Insel auf die Suche nach den beiden macht, zumal ein großer Sturm erwartet wird.
So witzig das Abenteuer des jungen Pärchens auch erzählt wird, so glänzt MOONRISE KINGDOM durch seine Subplots und Nebendarsteller noch einmal mehr. Neben vielen der bereits genannten Schauspieler haben auch Bruce Willis, Tilda Swinton und Harvey Keitel kleinere Parts. Man freut sich immer wieder, bekannte Gesichter und ihre Geschichten zu entdecken, da die Dialoge wunderbar geschrieben sind. Zusammen mit der formalen Gestaltung und einem tollen, perfekt abgestimmten Score ergibt sich ein einzigartiges, begeisterndes Werk mit viel Herz. (Niels, sein Platz 7)

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Platz 12 – SCOTT PILGRIM VS.THE WOLRD (IMDb/Letterboxd)
(dt. „Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt“, USA/UK/FR/C 2010, Regie: Edgar Wright)

OHMEINSCOTT! ABSOLUT BESTER FILM ALLER ZEITEN! Tolle Einleitungsworte habe ich da gefunden. Die Aufgabe der nächsten Zeilen scheint wohl vielmehr darin zu bestehen, zu rechtfertigen, wieso dieser Film nicht auf Platz eins ist. Weder bei mir, noch in dieser Liste. Auch wenn ich zugeben muss, dass diese Platzierung nun doch eindeutig zu tief ist. Aber fangen wir vorne an. Gäbe es ein Genre mit der Bezeichnung „Absolut-Geiler-Videospiel-Comic-Coming-of-Age-Comedy-Romantik-Scheiß“, SCOTT PILGRIM VS THE WORLD wäre wohl – ungeachtet davon, dass er der einzige Eintrag wäre – unumstritten auf Platz 1! Aber das ist hier eine Komödienliste. Und das Lustige ist nun einmal nur ein Teil von Edgar Wrights Meisterwerk. Wenn auch ein zentraler und somit kein zu verachtender. Der Film ist eine Synthese aus den unglaublich abstrus-komischen Einfällen der Comic-Vorlage von Bryan Lee O’Malley und der meisterhaften Inszenierungs- und Timing-Hand von Edgar Wright. Vor allem beinhaltet diese 112-minütige Offenbarung den besten Humor, den es gibt und für den Edgar Wright alle Wertschätzung verdient hat: Den versteckten Humor. Diese Art von lustiger Szene, die einem erst beim dritten oder vierten Anschauen auffällt. Der Dialog zweier unbeteiligter Personen, die davon reden, dass der Comic viel besser sei als der Film. Oder die das erste Album viel besser fanden als das erste Album. Zu den witzigen Dialogen kommt eine unglaublich humorvolle Bildsprache hinzu. Wann lacht man schonmal über die visuelle Gestaltung. Im Falle einer „Pee-Bar“ kann man nicht anders. Außerdem ist es schon lustig genug Michael Cera anzuschauen. Auch ohne Schnauzbart. (Paul, sein Platz 4)

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Platz 11 – EASY A (IMDb/Letterboxd)
(dt. „Einfach zu haben“, USA 2010, Regie: Will Gluck)

Ein weiteres Mal schafft es Emma Stone in unsere Liste, wir können unsere innige Beziehung zu ihr einfach nicht weiter leugnen, die Frau ist toll und macht dazu noch grandiose Filme!
In EASY A spielt sie die junge Olive Pandergast (Anagramm für „I love“), die durch dumme Umstände, aber vor allen Dingen die Klatsch-und-Tratsch-Gesetze der Highschool zum neuen Flittchen der Schule aufsteigt. Als Jungfrau wohlgemerkt. Sowas geht auch nur in Amerika. Voller Hingabe versucht sie die Klischees und Vorurteile ihrer Mitschüler zu erfüllen, gewinnt teilweise Gefallen daran und hilft im Verborgenen den liebenswürdigen Nerds. Macht alles keinen Sinn? Im Film irgendwie schon und gerade diese irre Mischung sorgt für viele herrlich schräge Momente. Emma Stone ist dabei so herzlich, intelligent und gewitzt, dass man sie (oder eben Olive) einfach mögen muss. Genauso wie die wundervollen vielen kleinen Nebenrollen, die dem Film noch mehr Herz geben und immer wieder einzigartige Momente erschaffen. Olives Eltern Stanley Tucci und Patricia Clarkson sind dabei genauso unvergesslich wie Thomas Hayden Church, Amanda Bynes und Dan Byrd.
Insgesamt entstand eine sehr eigenständige, spritzige Coming-of-Age-Geschichte, die mit tollem Witz die ungewöhnlichen Probleme eines eigentlich ganz normalen Teenies zeigt. Wer ihn noch nicht gesehen hat, darf sich auf Hommagen an diverse 80er-Filme, einen ganz besonderen Schulleiter und sehr viele Orangen freuen. (Michi, ihr Platz 4)

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