Media Monday #140

CineCouch Media Monday Paul

Der Morgen Nachmittag nach den Oscars. Ich sitze in unserer CineCouch-WG und höre langsam, wie sich meine Mitbewohner zu regen beginnen. Die, von der um die Ohren geschlagenen Nacht, noch stumpfen Synapsen versuchen sich Wulffs aktuellem Media Monday zu widmen. Und was springt einem da entgegen. Karneval. Als hätte man als Mainzer Student nicht ohnehin schon genug davon. Nun, so sei es denn. Auf geht es ins bunte Fragentümmel.

1. Über schlechte Spezialeffekte zu hadern fällt ja leicht, aber ich wollte doch mal losgeworden sein, dass das Make-Up in DALLAS BUYERS CLUB auch extrem schlecht war, weil Jared Leto dort aussah, als sei er eine Frau. Im Ernst, ich habe keine Ahnung. Ich sitze hier und zermatere mir das Hirn, aber mir fällt beileibe kein Film ein, bei dem mich das Make-Up übermäßig aufgeregt hätte. Eigentlich regt es mich immer auf. Ich mag ja mehr die Natürlichkeit. Auch im Alltag. Frauen dieser Welt! Hört auf euch zu schminken!

2. Überhaupt, Make-Up und Spezialeffekte, es gibt doch auch noch SchauspielerInnen, die sich richtig in die Rollen knien und körperlich einiges in Kauf nehmen, um der Figur gerecht zu werden, ohne dass man mit dem Computer oder Schminke nachhelfen müsste. Bestes Beispiel wäre (ich könnte jetzt wieder die Christian Bale-Keule rausholen, aber ich versuche mal was anderes) Mickey Rourke in THE WRESTLER, denn dieser Mensch passt so perfekt auf seine Rolle, dass man wahrscheinlich nicht mehr viel verändern musste. Soweit ich weiß sind auch einige der im Film zu sehenden Wunden real entstanden.

3. Dann gibt es ja auch noch den Fall, dass ein- und derselbe Schauspieler mehrere Rollen verkörpert. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mir da Edward Norton in FIGHT CLUB, weil es wohl nie einen besseren Brad Pitt-Mimen gegeben hat. Und Brad Pitt ist nicht einfach darzustellen. Aber so oft, wie ich den Film auch schaue, ich sehe keinen Unterschied zum Original.

4. Halloweenfilme gibt es viele, Weihnachtsfilme auch, Karnevalsfilme tendenziell eher wenige. Fällt dir einer ein und wenn ja welcher und warum?
Beim besten Willen. Nein. Und wenn mir einer einfallen würde, dann würde ich ihn direkt wieder vergessen wollen.

5. Verkleiden kann man sich ja aber auch zu anderen Gelegenheiten. Für einen Banküberfall beispielsweise. Einprägsamster Film mit maskierten Bankräubern?
Da würde mir jetzt spontan der Banküberfall aus THE DARK KNIGHT einfallen. Wobei Clownsmasken inzwischen ja fast schon Standard sind.

6. Und Karneval heißt natürlich auch: Spaß haben. Bitte ein Filmtipp für einen besonders witzigen Streifen, den jeder mal gesehen haben sollte.
Ha! Wir von der CineCouch haben da einmal was vorbereitet. Anstatt einem Filmtipp verweise ich an dieser Stelle gerne auf ganze 30. Und zwar die unserer Meinung nach 30 besten Komödien, von denen wir über die Plätze 30 bis 21 bereits etwas geschrieben haben. Ausgehend davon schlage ich nun noch schnell MONTY PYTHON AND THE HOLY GRAIL vor. Der geht immer.

7. Und zum Schluss für alle, die mit Karneval überhaupt nichts am Hut haben: Was mich am meisten nervt zur Karnevalszeit, ist, dass überall diese Menschen rumlaufen und rumbrüllen, die sowieso nur einen Grund zum Alkoholexzess suchen und dass diese Zeit von einer aufgesetzten, unauthentischen Fröhlichkeit geprägt ist. Wenn man Spaß haben will, dann soll man das gefälligst das ganze Jahr über haben. Es gibt nichts Unlustigeres als Büttenreden. Auf diesen ganzen Karnevalsveranstaltungen fühle ich mich zumeist wie auf einem Sektentreffen. Und ganz im Ernst, gibt es etwas Absurderes als geplante Anarchie?