Nach unserer Sommerpause sind wir mit viel Redelaune zurück und haben uns einen Film rausgesucht, den Niels bereits im Jahresrückblick 2018 besonders hervorgehoben hat. Nun haben Jan und Michi YOU WERE NEVER REALLY HERE (dt. Titel A Beautiful Day) von Lynne Ramsay (WE NEED TO TALK ABOUT KEVIN) ebenfalls endlich gesehen und wir sind voll des Lobes.
In Zeiten, in denen man sich über epische Breiten von TV- und Filmserien aufregt, kommt der kaum anderthalbstündige Thriller mit dem famosen Joaquin Phoenix in der Hauptrolle in seiner konzentrierten, kondensierten Form wie ein wahrer Segen vor. Kein Gramm zu viel auf den Rippen, ist YOU WERE NEVER REALLY HERE aber auch ganz abgesehen von seiner narrativen Dichte ein beeindruckendes Werk. Eine Charakterstudie mit überraschenden und durchkomponierten Ideen auf visueller und auditiver Ebene gleichermaßen.
Martin Scorsese ist einer der prägenden Regisseure des New Hollywood und fügte seiner Vita diverse Meisterwerke hinzu. Mit dem 1976 erschienenen TAXI DRIVER widmen sich Daniel, Michi und Niels einem davon, das unter anderem mit einem grandios aufspielenden Robert de Niro, dem detailreichen Drehbuch von Paul Schrader und einem infernalischen Porträt der Stadt New York punktet. Und dennoch stößt der Film nicht bei allen auf größte Gegenliebe. Viel Spaß!
Die ’90er Jahre sind zwar bekannt für ihre bombastischen Verfolgungsjagden, ihre furchtbare Musik und noch viel schlimmere Frisuren, aber haben daneben auch noch echte Probleme. LA HAINE von dem damaligen Regie-Wunderkind Matthieu Kassovitz ist unser erster Ausflug auf den europäischen Kontinent und ein knallhartes Sozio-Drama. Dass der Film weitaus mehr ist, als Schwarz-Weiß-Malerei, darüber wissen Jan, Niels und Paul zu berichten.