Gebeutelt von schlechten Nachrichten in der Corona-Krise wollten wir eigentlich nur Abstand gewinnen und uns mal wieder (aus der Not eine Tugend machend) in der Filmgeschichte umschauen. Teils blauäugig haben wir uns auf MISSISSIPPI BURNING von Alan Parker aus dem Jahr 1988 geeinigt, vielfach Oscar-nominiert, auf der Berlinale uraufgeführt und mit Gene Hackman, Willem Dafoe und Frances McDormand blendend besetzt. Der US-Cop-Thriller ist aber tatsächlich harter Tobak, basierend auf wahren Begebenheiten. Eine erschreckende Geschichte über Angst, Hass und Rassismus. Doch über dem durchaus lobenswerten Ansatz des Films schwebt immer unsere große Frage: Heiligt der Zweck wirklich die Mittel? Und als wie gut bewerten wir eigentlich einen einwandfrei, ja exzellent gemachten Film angesichts einer durchaus fragwürdigen Adaption einer so diffizilen Thematik? Viel Gesprächsstoff also.
wir melden uns endlich aus unserer Pause zurück und präsentieren euch Wes Andersons neuen Stop-Motion-Film. In ISLE OF DOGS werden alle Hunde Japans auf eine Müllinsel verbannt, damit sie die Menschheit nicht mit gefährlichen Krankheiten anstecken können. Doch dahinter steckt eine intrigante Propaganda der Regierung, die sich für Katzen ausspricht. Bürgermeister Kobayashi will unbedingt die nächste Wahl gewinnen und versucht mit allen Mitteln und Tricks das Wohlwollen der Bürger zu gewinnen. Doch sein Neffe Atari macht sich auf seinen Bodyguard-Hund Spot zu retten und nimmt Einfluss auf das Schicksal der Hunde.
Ob es sich hier noch um einen heiteren, abenteuerlichen Kinderfilm handelt und wie weit wir es mit einem düsteren, politischen Hunde-Vernichtungs-Drama zu tun haben, diskuterien Niels und Michi ausführlich. Dabei geht es auch um die fragwürdigen weiblichen Figuren sowie die Frage: Was soll das alles?
Bereits in unserer ersten Folge befassten wir uns mit den ersten zwei hervorragenden Filmen von Martin McDonagh. Da lassen wir es uns natürlich nicht nehmen, sein neuesten Werk unter die Lupe zu nehmen. Diese Woche nehmen Michi und Paul auf der Couch Platz und sprechen über hasserfüllte Trauerbewältigung, Ungerechtigkeit in einer kaputten Gesellschaft und die geniale Symbiose aus Tragik und spitzem Humor. THREE BILLBOARDS OUTSIDE EBBING, MISSOURI hat von einem herausragenden Drehbuch bis hin zu toller Schauspielkunst viel zu bieten, also unbedingt angucken und dann reinhören.