Ihr habt für diese Folge den besten Film aus dem Jahr 1968 ausgesucht und uns wohl eines der faszinierendsten und kompliziertesten Sci-Fi-Epen aller Zeiten aufgehalst. Daniel, Jan und Michi stellen sich der Herausforderung und stürzen sich in wilde Spekulationen, Interpretationen und Diskussionen. In dem etwas längerem Podcast kommen die verschiedensten Perspektiven und Lesarten zum Vorschein, bei der noch jede seine Berechtigung findet. So etwas passiert eben, wenn man versucht, Kubrick zu analysieren. Außerdem sprechen wir viel über die historische Einordnung von und unsere persönlichen Seherfahrungen mit 2001: A SPACE ODYSSEY. Dabei ist natürlich auch ganz wichtig, welche Bedeutung der Film für das Sci-Fi Genre ausweist.
Mike Nichols schuf 1967 mit THE GRADUATE (dt. „Die Reifeprüfung“) einen unvergesslichen Klassiker des Weltkinos, der die Geburtsstunde des New Hollywood markierte. Die Satire verhalf Hauptdarsteller Dustin Hoffman zum Durchbruch und machte Popmusik als Filmscore salonfähig – „The Sound of Silence“ und „Mrs. Robinson“ sind die vielleicht bekanntesten Songs aus dem Film, doch das Songwriter-Duo Simon & Garfunkel schüttelte sich für den Film noch weitaus mehr Hits aus dem Ärmel. Die altbekannte Story handelt vom jungen Mann Benjamin, der nichts mit sich und seiner Zukunft anzufangen weiß, bis ihn die elterliche Freundin Mrs. Robinson verführt. Eine Affäre beginnt, in deren Verlauf er sich in die Tochter Elaine verliebt und sich tiefe Gräben zwischen den Generationen auftun.
Daniel, Michi und Niels würdigen THE GRADUATE in dieser Folge und vertiefen die hier angerissene Bedeutung dieses Meisterwerks, das auch heute noch aktuell ist. Viel Spaß dabei!
Federico Fellinis 8 1/2 ist der womöglich einflussreichste Film aller Zeiten, der sich mit seiner eigenen fiktionalen Natur beschäftigt. Ein Regisseur verzweifelt darin an seinem neusten Filmprojekt, da er nicht weiß, was er erzählen möchte. Und auch mit den Frauen in seinem Leben weiß er nicht umzugehen. Daraufhin flüchtet er sich stattdessen in seine Erinnerungen und Fantasien.
Das Geschehen klingt auf dem Papier genauso simpel, wie es in Wahrheit verzwickt ist: Michi, Niels und Paul können sich im Podcast kaum einigen, ob es sich nun um eine Komödie oder Tragödie handelt, welche Aussage Fellini treffen möchte und wie viele Anläufe man braucht, um 8 1/2 in seiner Gänze gerecht zu werden.Viel Gesprächsstoff also, bei dem wir gute Unterhaltung wünschen!
Liebe ist kompliziert – selten wurde dies so prägnant auf Zelluloid gebannt wie in François Truffauts Klassiker JULES ET JIM. Dort steht die faszinierende Catherine zwischen zwei Männern, den besten Freunden Jules und Jim. Die drei lernen sich kennen und lieben, verlieren sich und kommen wieder zusammen. Sie ergründen das weite Feld zwischenmenschlicher Gefühle und finden Liebe, Freundschaft und Verlangen. Das alles ist leichtfüßig inszeniert und beeinflusste in etwa jede Menage-á-trois der Filmgeschichte. Daher setzt sich das Dreiergespann der CineCouch um Jan, Michi und Niels eingehend mit dem Film, seinem Schöpfer und der Nouvelle Vague auseinander – immerhin ist JULES ET JIM deren Stellvertreter innerhalb unserer 60er-Folgen.
Denis Villeneuve ist Fachmann für spannende Geschichten und menschliche Abgründe. Im düsteren PRISONERS beweist er das, unterstützt von einer grandiosen Besetzung um Jake Gyllenhaal und Hugh Jackman. Und auch Kamera-Gott Roger Deakins soll nicht unerwähnt bleiben, der das Geschehen in packende Bilder hüllt.
Einig über die Qualität des Streifens sind sich Daniel, Michi und Niels aber nicht gänzlich, darum ist die künstlerische Ausrichtung und die Figurengestaltung ein großes Thema. Viel Spaß im zunächst spoilerfreien Podcast (eine Warnung gibt es natürlich später) wünscht die CineCouch!
Ende des letzten Jahrtausends machte eine Low Budget-Produktion auf sich aufmerksam, die eine originelle Prämisse als Kammerspiel mit Splatterelementen in sich vereinte. CUBE (CA 1997, Regie: Vincenzo Natali) fand schnell sein Publikum, wurde zum Underground-Hit und zog zwei weniger erfolgreiche Fortsetzungen nach sich. Paul und Niels widmen sich dem Phänomen, in dem eine Gruppe von Menschen in einem würfelartigen Gebäudekomplex erwacht – ohne jede Erinnerung daran, wie sie dort hingekommen sind. Wir rätseln mit, sprechen über Ausstattung und Design des Films, Subtext, Metaebene und halten uns auch nicht mit Kritik an Drehbuch und Darstellern zurück. Erwarten dürft ihr außerdem ein wenig Unsinn – immerhin muss die erstmalige Gesprächs-Konstellation, bestehend aus Paul und Niels, gebührend gefeiert werden 😉
In London geht ein Mörder um… Alfred Hitchcock ist heute mit Filmen wie PSYCHO, REAR WINDOW und VERTIGO nahezu jedem ein Begriff. Was macht seine Filme eigentlich so besonders? Diese Frage ist zwar etwas zu groß, um von Jan vollends beantwortet zu werden. Doch versucht er zumindest einen Ansatz herauszuarbeiten, die dem „typischen“ Hitchcock-Thriller eine Annäherung bietet.
In dieser kurzen Ausgabe bespricht er Hitchcocks dritten Spielfilm überhaupt und seinen ersten archetypischen Thriller: THE LODGER: A STORY OF THE LONDON FOG von 1927, ein Stummfilm, der zwar eine ganz andere Bildsprache als in den oben erwähnten Filmen verwendet, dafür schon einige seiner typischen Elemente aufgreift.
Wir richten mal wieder den Blick ins ferne Südkorea: Mit A BITTERSWEET LIFE (KOR 2005, R: Kim Jee-woon) steht der nächste Rache-Thriller bereit. Der dreht sich um Sun-woo, ein Mitglied einer kriminellen Organisation, die von Präsident Baek geführt wird. Sun-woo soll dessen Freundin beschatten und begeht dabei einen Fehler, der ihn zunächst aufs Abgleis katapultiert und später zu einem Rachefeldzug anspornt.
Nach einem kurzen Abriss der koreanischen Genre-Kollegen gehen Michi und Niels in die Tiefe. Ästhetik, Figurenkonstellationen, Action-Szenen und Subtext werden thematisiert und ergeben eine knackige Stunde Podcast. Viel Spaß damit!
Ist der Satan in uns gefahren? Oder ist unsere Kinolandschaft verflucht? Verflucht gut jedenfalls ist THE VVITCH – A NEW ENGLAND FOLKTALE von Debüt-Regisseur Robert Eggers, der auf dem Sundance Festival für Furore gesorgt hat, und uns das Gruseln (wieder) lehren soll. Jan hat sich den Film angeschaut und versucht seine noch sehr frischen Sinneseindrücke in Worte zu fassen. Damit das nicht noch sprunghafter als ohnehin schon wird, hat er Tanja eingeladen, die bereits zu BEGIN AGAIN (in Folge 67) ihre Meinung bei uns geäußert hat. Sie ist gar nicht mal so insgeheim Horror-Fan und damit der ideale Gesprächspartner.
Was THE VVITCH mit Religion, Ziegen und Menstruation zu tun hat und noch ein bisschen mehr drum herum, erfahrt ihr in unserer Folge (für die wir eine SPOILER-Warnung aussprechen).
Nach langer Zeit sitzen wieder alle fünf CineCouchler zusammen – wenn auch verteilt an ihren Rechnern. Paul hat vorgeschlagen, dass wir uns mal dem Thema Expositionen in Filmen widmen, denn: „Bei richtigem Aufbau muß in der ersten Seite der Keim des Ganzen stecken“, sagte schon der Autor Theodor Fontane. Wir gehen der Sache auf den Grund und versuchen zu klären, was einen guten Filmanfang auszeichnet. Dazu bemühen wir einige Filmbeispiele von TOUCH OF EVIL über INDIANA JONES zu MELANCHOLIA (ein paar mehr stehen noch in den Shownotes).
So beginnen wir mit der Diskussion! – Seht es als Anfang eines fruchtbaren Gesprächs.